Zu unserem ersten Auswärtsspiel der Saison mussten wir nach Goslar. Die Goslarer hatte ein paar Minuten mit dem Spielbeginn auf die eine Hälfte von uns gewartet, da diese für fast 10 Minuten (!) am Bahnübergang in Baddeckenstedt festgesessen hatte - was für ein Pech.
Dann ging es los: Ben spielte wie immer sehr schnell. Diesmal ging aber Bens Taktik auf: Sein Gegner spielte genauso schnell, so dass die Partie bereits nach einer halben Stunde fast im Endspiel war. Jeder hatte nur noch eine Dame, einen Turm und einen Springer. Ben war leicht im Vorteil, weil einer seiner Bauern ein Freibauer war. Auch Aaron war gut in die Partie gestartet. Ein Springer war gegen ein Läufer getauscht, mit etwas Vorteil für Aaron. Felix hatte in seiner Partie sich gut entwickelt und seinen einen Springer einen Angriff gestartet.
Die Stellung von Andreas hingegen war etwas zerfleddert: Seine Rochade war blockiert und seine Figuren standen unkoordiniert auf dem Brett herum. Bei Olli war es ähnlich: Auch er hatte nicht rochiert bei 3 getauschten Leichtfiguren. Das sah bei beiden nicht gut aus.
Eine halbe Stunde später war bei Ben jeweils nur noch die Dame mit 2 Bauern auf dem Brett, wobei jeweils ein Bauer ein Freibauer war. Bens Gegner bot Remis, dass von Ben angenommen wurde. Ben stand zwar geringfügig besser, weil sein Freibauer weiter vorgerückt war, da aber Bens Gegner gute 300 DWZ-Punkte mehr hatte, ging das Remis vollkommen in Ordnung. Zu diesem Zeitpunkt stand Olli schon deutlich auf Verlust, so dass die Partie kurz darauf verloren war. Andreas hatte es aber geschafft, seine zerfledderte Stellung etwas zu stabilisieren, auch wenn seine Rochade immer noch blockiert war. Bei Aaron stand es ausgeglichen, Felix war deutlich im Vorteil und Uschi hatte eine Mehrfigur erspielt. Das Mannschaftsergebnis war folglich noch komplett offen.
Nach 1,5 Stunden hatte sich nicht viel geändert: Bei Aaron war es immer noch ausgeglichen, Andreas hatte einen Bauern verloren, Felix hatte etwas von seinem Vorteil eingebüst, stand aber immer noch besser und Uschi hatte immer noch eine Mehrfigur. Uschi erhielt ein Remisangebot, dass sie wegen der Mehrfigur ablehnte. Und dann passierte, was Uschi leider häufiger passiert: Sie stellte einen Turm ein, so dass ihr Vorteil sich ins Gegenteil umkehrte. Kurz darauf gab sie auf. Hätte sie doch nur das Remis angenommen...
Aaron hatte inzwischen einen Bauern verloren und befand sich in einem Turmendspiel mit vielen Bauern und jeweils 2 Türmen. Da die Stellung ziemlich festgefahren war, konnte man aber noch auf ein Remis hoffen. Bei Felix hatte sich zu diesem Zeitpunkt sein Vorteil weitgehend egalisiert und Andreas hatte einen Bauern verloren, wobei sein Springer an seinen König gefesselt war. Aber er hatte einen Königsangriff erspielen können. Alle 3 Partien waren sehr spannend.
Leider fand Aarons Gegner einen Weg, mit einem Bauern durch Aarons Stellung durchzubrechen und Aaron aufgeben musste. Aaron hatte sich aber gegen seinen starken Gegner ein gutes und spannendes Spiel geliefert. Leider war nun aber der Traum von einem Mannschaftsremis oder gar -Sieg endgültig ausgeträumt und Felix gab seine Partie Remis. Jetzt spielte nur noch Andreas, der in großer Zeitnot war. Aber er schaffte es trotzdem, seine Stellung zu halten und einen Figurgroßabtausch zu managen. Er hatte zwar immer noch einen Minusbauern, dafür aber einen starken Königsangriff. Da sein Gegner fand keinen Weg, den Angriff komplett abzuwehren und Andreas leider nicht Mattsetzen konnte, wurde folgerichtig ein Remis vereinbart. Aber auch eine ganz starke Leistung von Andreas seine anfangs doch ziemlich zerfledderte Stellung in ein Remis abzuwickeln.
So ging der Mannschaftskampf mit 4,5 zu 1,5 verloren. Dafür, dass wir es aber an allen Brettern mit teilweise deutlich stärkeren Gegner zu tun hatten, haben wir uns dennoch ziemlich gut verkauft.