In der ersten Runde der diesjährigen Pokalmannschaftsmeisterschaft des NSV traf der HiSV gestern, am 28. September 2014 auf BS-Gliesmarode. Auf der Fahrt in die Löwenstadt ahnten wir noch nicht, dass wir am frühen Nachmittag mit einem deutlichen 3,5 : 0,5 Sieg nach Hildesheim zurückkehren würden. Zwar waren wir als Oberligaverein die höherklassige Mannschaft, doch nominell verfügte Braunschweig über die deutlich stärkeren Spieler. Zum Glück war unser Gegner aber spürbar ersatzgeschwächt. Einfach würde es aber bestimmt nicht.
Wir spielten mit Helge Verhoef am ersten Brett, es folgten Dirk Ermel und Rüdiger Schmoldt sowie am vierten Brett der Neuzugang Dr. Stephan Kobs. Die erste Entscheidung fiel am dritten Brett. Der Verfasser dieses Beitrages konnte in einer Schottischen Partie eine Leichtfigur für drei Bauern opfern. Das weitere Spiel gestaltete sich jedoch recht kompliziert und mein Gegner, J. Caprano schaffte es, sich einen Positionsvorteil zu erarbeiten. Glücklicherweise unterliefen Weiß dann aber einige kleine Ungenauigkeiten, die einen taktischen Schlag erlaubten, der weiteres Material und schließlich den Sieg einbrachten.
Während mein Gegner und ich im Nachbarraum noch analysierten, erschien Dirk und teilte mit, dass auch er gewonnen habe. In einem Wolgagambit gelang es ihm, zunächst einen Bauern zu gewinnen. Beim Übergang vom Mittelspiel zum Endspiel konnte Dirk durch präzises Kombinationspiel seinem Gegner, Dr. M. Cichy einen vollen Punkt abnehmen. Es stand nun durch unsere Siege an den Brettern zwei und drei 2:0 für Hildesheim. Ein halber Punkt wurde noch benötigt. Helge hatte es mit einem sehr starken Gegner, FM Dr. C. Clemens zu tun. Lange Zeit war nicht klar, wer in der Partie, die mit dem Staunton-Gambit eröffnet wurde, besser stand. Helge bot daher noch vor unseren Siegen Remis an. Dies lehnte FM Clemens verständlicherweise ab, da er zu diesem Zeitpunkt vermutlich etwas besser stand und die bei der PokalMM geltende Hilfswertung aus Sicht der Gastgeber gegen ein frühes Unentschieden am ersten Brett sprach. Später brachte der Braunschweiger sogar noch ein spekulatives Qualitätsopfer, um den dringend benötigten Sieg zu erzwingen. Dies gelang erfreulicherweise nicht. In höchster Zeitnot überschritt FM Clemens in schlechterer Stellung nach 39 Zügen die Zeit. Damit war der Pokalmannschaftskampf, zugegeben etwas glücklich, gewonnen. Am vierten Brett hatte Stephan gegen Schachfreund Michael S. Langer in einer Panov-Partie einen Positionvorteil erreicht. Kurz vor Schluss übersah er leider den absoluten Gewinnzug und gab seinem Gegener noch die Gelegenheit, einen halben Punkt durch ein Dauerschach zu retten. Hoch erfreut über diesen Mannschaftssieg fuhren wir wieder nach Hildesheim und sind gespannt, wen wir in der zweiten Runde als Gegener bekommen.