Heute ging es zum Derby nach Bad Salzdetfurth. Geplant hatte ich eine Aufstellung mit fast allem was die 2.Mannschaft zu bieten hat, aber dann kamen nacheinander die Absagen von Felix, Werner und zum Schluss auch noch von Andre W., der in der Ersten Mannschaft aushelfen musste. Aber was sich heute einmal mehr zeigte, wir haben zum Glück einen breiten und eben auch starken Kader, auch wenn sich das nicht immer in der DWZ wiederspiegelt. Bad Salzdtfurth bot alles auf was sie haben, spielte in Topbesetzung und hatte somit an jedem Brett 100 bis über 200 DWZ-Punkte Vorsprung, aber das ist uns ja nicht fremd.
Kurz nach 10 ging es dann los und um kurz nach 11 gab es bereits eine friedliche Punkteteilung an Brett 1 zwischen Heinrich Höxter und Rüdiger. Zu diesem Zeitpunkt stand mein Brett bereits in Flammen und nicht wenige Kiebitze schaute uns zu und staunten ob der Stellung die sie zu sehen bekamen. Ich spielte mit schwarz den Sweschnikow-Sizilianer gegen Maurice Seer und wir blitzten die ersten 12 Züge nur so runter, bis Maurice sich entschied seinen weißen Läufer auf B5 zu opfern und voll auf Matt-Angriff zu gehen. Diese Variante ist wirklich spektakulär und wenn man als Schwarzer das nicht kennt ist man schnell verloren. Zum Glück hatte ich das schon einmal auf dem Brett und konnte mich noch dunkel erinnern was zu tun ist. Mit der Dame auf f7 und den beiden Monsterspringern auf c7 und d5 stand ich mehrmals kurz vor dem Matt bzw. vor Totalverlust, aber mein König ging auf Wanderschaft, entzog sich so den Fessellungen und stand dann ohne Bauernschutz auf c6 rum. Aber nach einigem Abtauschen bei denen ich auch noch die Qualität geben musste war der weiße Angriff überstanden und ich war plötzlich am Drücker. Weiß hatte noch nicht rochiert und ich machte mit meiner Dame und dem Läuferpaar mächtig Druck auf den weißen König und stand plötzlich besser. Ok die Partie hatte viel Zeit gekostet und mit nur noch 2 min für 16 Züge nahm ich das Remis-Angebot an, auch weil wir zu diesem Zeitpunkt gefühlt vorne lagen, da es auf einigen Brettern sehr gut für uns aussah.
Als ich bei der Analyse saß kamen dann auch die ersten Erfolgsmeldungen rein. Uwe nutzte einen Fehler von Martin Söllig gnadenlos aus, setzte alles auf Angriff und gewann schließlich verdient, Starke Partie von Uwe! Ebenso gelang es Daniel S. an Brett 2. Es gelang ihm sich von dem Druck seines starken Gegners mit geschickten Verteidigungszügen zu befreien und dann machte er seinerseits mächtig Druck und gewann das Damen-Endspiel! Ebenfalls ganz starke Partie und war so sicher nicht zu erwarten.
Bei Niklas ging es auf und ab. Zunächst stand er etwas schlechter, dann konnte er sich befreien, startete mit Dame, Turm und Springer einen Königsangriff, was ihm in der Folge die gegnerische Dame für Springer und Turm einbrachte. Aber dann ging es nicht so richtig weiter, der gegnerische Springer decke alle wichtigen Felder ab und war auch nicht zu vertreiben, folgerichtig einigte man sich auf Remis. Bei Hashem sah es vom Material her auch ausgeglichen aus. Beide hatten noch ein paar Bauern und einen Turm. Aber der gegnerische Turm war einfach aktiver und konnte so einige Bauern von Hashem erobern, was dann in der Folge zum Partieverlust führte.
Ilja spielte wie wir es von ihm kennen offensiv nach vorne. Es sah für mich zwischenzeitig so aus, als könne er die Partie für sich entscheiden, aber sein starker Gegner konnte sich geschickt befreien, Figuren abtauschen und im Endspiel war sein Springer dem Läufer von Ilja überlegen und er musste die Partie aufgeben. Das war der Ausgleich zum 3,5 zu 3,5 und es spielte nur noch Daniel B. gegen den aktuellen Shootingstar der SCSler, Leonard Mücke. Die Partie sah total Remis aus, aber Leonard lehnte bereits 2 Remisangebote ab und wollte unbedingt noch gewinnen. Daniel blieb cool, machte keine Fehler und hielt den Laden zusammen. Nach fast 6 Stunden musste dann auch Leonard das Remis akzeptieren und wir holten uns einen vollauf verdienten Punkt in diesem rassigen Derby.
Mit nunmehr 7 Punkten konnten wir tatsächlich unseren 2.Tabellenplatz halten und können nun den kommenden schweren Aufgaben gelassen entgegensehen. Dieser starken Truppe ist alles zuzutrauen, vielleicht ja die nächste Überraschung im Heimspiel gegen Gliesmarode 2.