Heute stand das wichtige Auswärtsspiel gegen die 2.Mannschaft aus Wolfenbüttel an. Die Voraussetzungen wurden gestern im Laufe des Tages immer schlechter, erst musste wir Uwe noch in die Erste abgeben, dann fiel auch noch kurzfristig Daniel S. gesundheitsbedingt aus und wir mussten mangels Ersatz ein Brett frei lassen.
Ok aber dennoch fühlten wir uns stark genug auch mit diesem Handicap das Spiel zu gewinnen. Aber zunächst kam alles anders. An den unteren Brettern kam es schnell zu schwierigen Stellungen. Daniel probierte sich in einem Spanier, welchen er aber viel zu passiv anging und so kam er sehr schnell am Königsflügel stark unter Druck. Nach 2 Stunden war es schon vorbei, das ging gründlich in die Hose. Bei Dieter sah es leider nicht viel besser aus. Er sah sich nach 2 Stunden mit einem Springer und einem Bauern, einem Turm und 3 Bauern gegenüber, der Rest war Technik. Wir lagen nach 2 Stunden mit 0-3 hinten. Puh, das hatten wir uns anders gedacht.
Bei mir ergab sich in meiner Colle-Partie eine Abtausch-Variante auf d4, wo mein Gegner etwas die Übersicht verlor. Nachdem wir 2 Springer und 2 Läufer getauscht hatten, übersah er einen Springerzug von mir. Ich konnte mit meinem gefesselten Springer seine Dame schlagen und dadurch gleichzeitig meine Dame wieder decken. Mein Gegner sagte in diesem Moment wörtlich, „Oh, das ist ja mal ein richtig guter Zug…“ und reichte mir so gleich die Hand zur Aufgabe.
Ok es stand also 1-3 und die oberen 4 Bretter spielten noch. Ich gab an alle Bretter die Devise aus, keine Remis, alle spielen auf Sieg!
Als erstes konnte Niklas unser Vorhaben in die Tat umsetzen. Er erhöhte Zug um Zug den Druck, eroberte dann noch durch eine Fesselung einen Springer und als der gegnerische Bauer endgültig gestoppt werden konnte, gab sein Gegner mangels hoffnungsloser Materialunterlegenheit auf. Das war das 2-3.
Werner stand gut, das gab Hoffnung. Bei Rüdiger sah es nach Remis aus, weil irgendwie alles zugestellt war. Aber er hatte sich einen Plan ausgedacht, der nach einem Baueropfer seine Türme ins Spiel brachte. Hashem hatte einen Minusbauern, hier war die Partie unklar.
Zunächst schaffte Werner den entscheidenden Durchbruch. Er brachte seinen weißen Läufer auf eine gefährliche Diagonale und es gelang ihm nach einigem Abtauschen eine klare Bauernmehrheit am Damenflügel zu schaffen. Diese Überlegenheit war nicht mehr zu verteidigen und sein Gegner gab auf. 3-3. Rüdiger setzte nun seinen Plan um. Er opferte einen Bauern, konnte dadurch mit seinen beiden Türmen und einem Läufer dem gegnerischen König so zusetzen, dass dadurch ein Turm und dadurch die Partie gewonnen wurde. Ganz starke Partie Rüdiger!
Jetzt brauchten wir nur noch ein Remis von Hashem. Ihm gelang es mittlerweile einen Bauern zurückzugewinnen und sich sogar einen Vorteil mit Springer gegen 2 Bauern zu erspielen. Diesen Vorteil spielte er konsequent aus und eroberte 2 weitere Bauern und mit einem ganzen Springer mehr war ihm der Sieg nicht mehr zu nehmen und sein Gegner gab auf.
Somit haben wir es tatsächlich geschafft die Partie trotz 0-3 noch 5-3 zu gewinnen. Das war eine ganz starke Mannschaftsleistung und nun sind wir mit 6 Punkten auf dem besten Weg die Klasse sicher zu halten. Und bei diesr starken Mannschaft wird der ein oder andere Punkt in den letzten 3 Spielen sicher auch noch rausspringen, ich freue mich drauf…..