Hygienelockerung beim Schach? -beim NSV: ja; beim HiSV: nein-

Liebe Schachfreunde, jeden Tag erreichen uns neue Informationen zur Lage der Covid-19 Pandemie. Die Situation ist eben dynamisch und daher ergeben sich immer neue Sichtweisen zu den Hygienekonzepten. Was gestern unverzichtbar erschien ist heute nicht mehr wichtig. Daher überdenken wir natürlich auch unser Hygienekonzept, aber um es vorwegzunehmen, wir werden es erstmal so beibehalten.

 

Die Veröffentlichungen vom NSV geben den Rahmen vor, der natürlich interpretiert werden muss. In Sachsen-Anhalt findet nun auch schon wieder ein Face-to-face Turnier statt. Sogar ohne Maske! Da stellt sich doch die Frage, ob unser 2-Brett Schach nicht aufgegeben werden kann.

 

Schach mit weniger als 1,5m Abstand (so wie in Sachsen-Anhalt) möchte ich, ehrlich gesagt, nicht spielen. Bei einer 4 ständigen Partie wäre die Ansteckungswahrscheinlichkeit 100 Prozent wenn der Schachpartner coronainfiziert wäre. Wenn ich bei einem solchen Turnier mitmachen müsste dann würde ich für mich mit FFP-2 Maske spielen und das ist kein Vergnügen. Unwillkürlich fassen wir uns oft ins Gesicht. Neulich hab ich das bei einem Schachfeund beobachtet. Er fasste fast minütlich an die Nase. Nur gut, daß es im 2-Bretter Modus war, sonst, im Sachsen-Anhalt Modus, hätte ich Handschuhe benötigt, oder nach jedem Zug die Hände desinfizieren müssen.

 

Daher: 1-Brett Modus ohne Maske ist garnicht zu empfehlen. (Ist aber der neue NSV-Standart)

 

Ist dann das 1-Brett System mit Maske die optimale Spielweise? Vielleicht ja! Allerdings: Bei einem Abstand unter 1,5m benutzt medizinisches Personal FFP-2 Masken (nicht ohne Grund). Möchte man Community-Masken verwenden, dann wäre ein Abstand von 1,5m nötig. 4 Stunden hinter der Community-Maske sind zu machen. Der Griff an die Nase ist so auch unterbunden, sodass die Figuren nur einmal vor dem Spiel zu desinfizieren wären. Allerdings ist der Blick auf das Brett auch nicht optimal. Der Vorteil für Turniere wäre allerdings, dass der Platzbedarf im Turniersaal nicht so immens wäre wie beim 2-Brett Schach.

 

Das 2-Brett Schach hat einen Riesenvorteil, der für mich die Nachteile überstrahlt. Beim Abstand von 2m benötigt man keine Maske. Und vorsichtige Menschen können ja trotzdem noch eine Community-Maske aufsetzen. Der Abstand zum eigenen Schachbrett ist gering, fast wie früher. Für mich fühlt sich das gut an. Nachteile sind die Uhrenproblematik und der exorbitante Platzbedarf. Wir haben in Hildesheim zum Glück genug Platz, sodass wir ein Turnier von bis zu 24 Teilnehmern im 2-Bretter Modus ausrichten können.


Bei höheren Teilnehmerzahlen, oder für Vereine mit weniger Platzangebot würde ich das 1-Brett Spiel mit 1,5m Abstand und Maske vorschlagen, wofür wir in Hildesheim  bisher noch kein grünes Licht vom Gesundheitsamt haben.

 

Im Herbst werden wir alle wieder enger zusammenrücken. Da wird sich die Covid-19 Lage sicher nicht weiter entspannen. Erstmal abwarten, ob Schachturniere ohne Maske sich bewähren. Jeder unserer Mannschaftsspieler muss sich schon einmal Gedanken machen, ob er in einer Mannschaft teilnehmen will, in der ohne Maske, nach alten Abstandsregeln, gespielt wird. (Bestellungen für FFP-2 Masken nehme ich entgegen).