Beim ersten Bezirksklassenspiel des neuen Jahres war im Vorfeld die Mannschaftsaufstellung recht schwierig, da sehr viele Spieler abgesagt hatten. Glücklicherweise konnten Frank und Jannick spielen, die erst seit kurzem Vereinsmitglieder sind. Somit waren alle Bretter besetzt bei unserer Fahrt nach Hameln bei schönstem Winterwetter.
Pünktlich um 11 Uhr ging es los gegen die favorisierten Hamelner, die an allen Brettern mit zum Teil deutlich höheren DWZ-Werten aufwarteten. Nach einer halben Stunde hatte sich noch nicht viel getan: Bei Aaron waren in ausgeglichener Stellung noch alle Figuren auf dem Brett. Ebenso bei Uschi, die sehr solide aus der Eröffnung gekommen war. Bei Felix hatte lediglich ein Bauerntausch stattgefunden. Auch bei Jannick stand es ausgeglichen: Seine Figuren waren zwar etwas weniger entwickelt, dafür hatte der Gegner noch nicht rochiert. Allerdings hatte Frank schon etwas Druck am Damenflügel. Sein Gegner hatte sehr früh die Dame herausgeholt, die dann aber nicht so recht wusste, was sie machen sollte. Bei Ben hingegen war es umgekehrt. Wie so oft hatte er schnell begonnen und 2 Leichtfiguren gegen einen Turm geben müssen.
Nach einer Stunde war bei Jannick und Aaron immer noch alles ausgeglichen und Uschi stand ebenfalls solide. Frank hatte bei seiner Partie seinen Stellungsvorteil halten können und auch Felix hatte nun einen Stellungsvorteil. Ben stand hingegen schon deutlich auf Verlust. Nach einer weiteren halben Stunde ging nichts mehr und die Partie flöten. Gegen 400 DWZ mehr darf aber Ben auch mal verlieren. Da die anderen Partien noch dauerten, nutze Ben die gewonne Zeit zu einem Nickerchen am Tresen....
Nach 2 Stunden hatte Felix eine Qualität gewonnen und trotz Minusbeuern eine sehr schöne Stellung erspielt. Das sah gut aus! Bei Aaron an Brett 2 war immer noch alles offen, was bei einem DWZ-Unterschied von mehr als 450 Zählern schon sehr bemerkenswert ist. Jannick hatte eine Qualität weniger und Uschi hatte durch einen dummen Fehler einen Zentrumsbauern verloren. Aber sie kämpfte weiter. Leider übersah sie ihre Möglichkeit, die Partie wieder auszugleichen und machte stattdessen den nächsten Schnitzer. Folgerichtig gab sie ein paar Züge später auf.
Obwohl zu diesem Zeitpunkt Franks Partie materiell ausgeglichen war, hatte Frank bereits begonnen, seinen Gegner auseinander zu bauen. Als dieser dann auch noch eine Springergabel auf König und Turm übersah, gab dieser entnervt auf. Tolles Spiel von Frank bei seinem Debüt. Offensichtlich hatte sich Frank bei seinem samstäglichen Bundesliga-Besuch auf St. Pauli bei Magnus Carlson einige Tricks abgeschaut... Unser zweiter Mannschaftsneuling, Jannick, musste leider aber aufgeben. Schade, aber Kopf hoch, gegen fast 1500 DWZ ist es aber auch schwierig zu gewinnen.... Jetzt führten die Hamelner mit 3:1. Aber Felix hatte im Endspiel eine Qualität und 2 Bauern mehr. Das sah gut aus.
Aaron war im Turmendspiel und hatte neben einem Mehrbauern eine leicht bessere Stellung. Würde Aaron das zu Ende spielen können bei einem so starken Gegner? Aber Aaron behielt die Nerven und brachte einen seiner Bauern zur Umwandlung. Jetzt zeigte Aaron aber doch Nerven und setzte die neue Dame auf das Feld neben dem eigentlichen Umwandlungsfeld. Sein Gegner monierte sofort den fehlerhaften Zug – einen fehlerhaften Zug kann doch nicht ungestraft bleiben. Die Mannschaftsführer und Schiedsrichter wussten aber, dass die Partie deswegen nicht verloren gegeben wird, sondern der Zug korrigiert werden musste. Es wurde noch über eine Zeitstrafe gesprochen, die aber unerheblich war, da beide Spieler noch einiges an Zeit hatten. Das Spiel ging weiter und Aaron spielte nun sehr vorsichtig. Aber mit seiner Dame auf dem Feld war sein Gegner chancenlos. Herzlich Glückwunsch zum gewonnenen Spiel gegen einen so starken Gegner.
Nun lief nur noch Felix Partie, der mit seinen 2 Türmen und seinen 2 Bauern den gegnerischen König ziemlich eingesperrt hatte. Felix musste sehr aufpassen, dass er kein Patt zuließ. Felix spielte aber ganz souverän zu Ende, so dass auch er seine Partie gewann. So stand es nun 3:3 und wir hatten tatsächlich ein Mannschaftsremis gegen die favorisierten Hamelner geschafft.