Theoretisch kann so ein Mannschaftskampf in der Kreisklasse bis zu 5 Stunden dauern - praktisch kommt das eher selten vor. Nicht so, wenn man Jakub dabei hat. Ich bin es mit ihm ja gewohnt, nahezu jedes Mal mich gemeinsam mit ihm über seine Zeitnotphasen zu zittern - heute wurde die Bedenkzeit von beiden Seiten bis nahezu auf die letzten Sekunden ausgereizt.
Aber der Reihe nach: Alle Jugendlichen (denen ich beim Spielen den Vortritt ließ und nur im Ersatz selbst eingesprungen wäre)erschienen pünktlich zum Heimspiel - erfreulicherweise war bereits von der zweiten Mannschaft alles für uns vorbereitet und aufgebaut. Pünktlich um 11.00 Uhr konnten wir beginnen - und bei Richard und Aaron ging es ziemlich schnell zur Sache. Während Richard zu Beginn noch etwas vorteilhafter stand, sah es bei Aaron nach einiger Zeit bereits bitter aus. Nach der Damenumwandlung seitens seines Gegners hätte er ihm sicherlich eigentlich schon zum Sieg gratulieren können - aber ich sage den Jugendlichen ja immer, sie sollen bis zum Ende weiterspielen. Gewinnen sollte man seine Partie schon selbst und nicht durch Aufgabe des Gegners. Und das wird auch immer wieder belohnt - Aarons Gegner übersah im Eifer des Gefechts und seiner eigenen Angriffsmöglichkeiten das drohende Grundreihenmatt. Ein Turmzug mit Schach, der zwar noch vom gegnerischen Turm geschlagen werden konnte - aber mit einem schlagenden Bauern zur Damenumwandlung und dem Matt auf der Grundreihe geführt hätte. Da ging die Gratulation unerwarteterweise doch an Aaron mit einem 1:0 für uns.
Währenddessen hatte Richard aufgrund zu schnellen Spiels den Vorteil abgegeben , stand beengt und schlecht und kurze Zeit später folgte das bereits drohenden Matt. Also Stand nach 1 Stunde 1:1. Und dann passierte 3 Stunden relativ wenig. Jiahui und ihr Gegner standen über Stunden relativ passiv in der eigenen Hälfte - bis Jiahui die Chance zum Angriff nutzte. Erst ein Bauerngewinn und dann liefen ihre Bauern los. Am Ende unhaltbar musste ihr Gegner nach 4 Stunden -nun aufgrund der Zeitüberschreitung- aufgeben und Jiahui erhöhte auf 2:1. Bei Jakub unterdessen blieb das Brett voll und unübersichtlich - er musste sich noch mit einigen Zügen über die Zeitnotphase retten bis zum 40. Zug um die 30 Minuten für den Rest der Partie zu bekommen. Ohne Inkrement ist das so eine Sache und nicht unbedingt immer Jakubs Stärke. Aber glücklich überstanden ging es auch allmählich am Brett 1 immer mehr zu Sache - und in ein superspannendes Endspiel über. Jakub mit Minusbauern aber einem Springer , seine Gegner mit starker Bauernkette. Und auch hier nutzen beide Gegner die Bedenkzeit bis nahezu den letzten Sekunden. Am Ende und % Stunden nach Spielbeginn blieb der Springer von Jakub zu stark und führte in Kooperation mit dem König Jakubs letzten verbliebenen Bauern zur Damenumwandlung und dem Matt, nachdem er vorher schon sämtliche Bauern des Gegners abgeräumt hatte und somit das Remis mit einem Mannschaftssieg für uns sicher erspielt hatte.
Starke Nerven mal wieder bewiesen, Jakub !!