HiSV-3 am 2. Spieltag: Manche Niederlagen fühlen sich nicht so schlimm an

 

Warum eigentlich geht man nach manchen Mannschaftsniederlagen recht zufrieden nach Hause? An erster Stelle ist da die Mannschaftsmoral zu nennen. Du hast das Gefühl, dass alle ihr Bestes gegeben haben. Dann die Höhe der Niederlage:, gemessen an den Erwartungen. Trifft die nominell schwächste Mannschaft der Liga auf die drittbeste, dann kann man auch über ein 3,5:4,5-Ergebnis ruhig ein bisschen stolz sein. Und genauso kam es heute im Duell unserer Dritten in Bad Harzburg gegen die dortige erste Mannschaft.

 Siegfried am Spitzenbrett einigte sich recht schnell mit seinem Gegner auf einen friedlichen Spielausgang und auch ich (Karl Ulrich) hatte am dritten Brett gegen Altmeister Manfred Pape eine ordentliche Eröffnung gespielt und das Gefühl, eine Idee besser zu stehen, so dass nach meinem Remisangebot eine win-win-Situation entstand. Er war nominell stärker und ich stand etwas besser – da wollte ich schon einen halben Punkt für die Mannschaft sichern und er ging auch auf Nummer sicher. Beim Stand von 1:1 war dann ein Sieg von Gökhan an Brett 7 zu verzeichnen, der seinen Gegner mit einer Mischung aus geschlossenem Sizilianer und Grand-Prix-Angriff regelrecht überspielte. Das war ein gelungener Einstand von Gökhan!

Bald vermeldete Wilfried dann am 5. Brett ein Remis – er hatte sich mit seinem London-System als Weißer eine sehr sichere Stellung verschafft. Christian eröffnete als Schwarzer mit seinem geliebten Damenfianchetto, musste aber  nach lange ausgeglichenem Kampf die Segel streichen. Daniel spielte strategisch geschickt gegen die „hängenden Bauern“ seines Gegners. In guter Stellung unterlief ihm ein taktisches Missgeschick, das mit Qualitätsverlust und schließlich mit Partieverlust endete. Pechvogel des Tages war Jürgen, der bis zu dem Zeitpunkt, als er einen Freibauer auf die siebente Reihe brachte, strategisch prima gespielt hatte und dessen Gegner sich in letzter Minute in eine Zugwiederholung retten konnte – remis statt des schon sicher geglaubten vollen Punktes. Eine großartige kämpferische Leistung zeigte Burkhard, der gegen  seinen um sage und schreibe 344 DWZ-Punkte stärkeren Gegner in einem fünfeinhalbstün­digen Match ein zeitweise verloren geglaubtes Spiel noch zum Remis wenden konnte.

Nach zwei Spielen zwar kein toller Tabellenplatz, aber mit 4:4 im ersten und 3,5:4,5 im zweiten Spiel zweimal absolut respektabel gespielt! Zu schwach für die Bezirksliga? Davon kann nach zwei Spielen nicht die Rede sein.