Hildesheimer SF unterwegs

So sehen Sieger aus

Blick in den Turniersaal

 

Turnierbericht vom Werther Schloss-Open 2016

André Wiege, Helge, Lobosch und Marco machten sich kurz vor Ostern zusammen mit den Schachfreunden Felix und Hans-Joachim aus Hameln auf, um die Fahnen des Bezirkes 3 in die große weite Welt zu tragen. Das Turnier wurde in vier Leistungsgruppen geteilt. André und Felix spielten im A-Open (ab 1900 DWZ), Helge und Joachim spielten im B-Open (bis 2100), Marco im C-Open (bis 1800) und Lobosch im Nachwuchsturnier. Die Profis spielten 7 Runden, daher reisten sie schon am Donnerstag an. Nach zähem Kampf musste sich André einem jungen Bundesligaspieler geschlagen geben. Felix erreichte ein Remis. Beide kümmerten sich bereits vorbildlich um die Verpflegung für die Wochenend-WG mit Marco und Joachim. Am Freitag trat Andrés Gegner nicht an, Felix gewann nach einer Kombination. Helge, Marco und Joachim stießen nachmittags dazu. Mit den Teilnehmern der A, B und C-Open (das D-Open hatte einen eigenen Raum) bot der Spielsaal ein beeindruckendes Bild. Auffallend war, dass von den eingepferchten 130 Spielern viele noch nicht alleine Bier holen durften (Trotz zusätzlichem Jugendturnier). Felix und André erreichten gegen starke FM jeweils remis. Joachim verzichtete altruistisch auf ein zweizügiges Matt und ließ seinen 11-jährigen Gegner gewinnen. Der Rest gewann seine Auftaktpartien. Ein sehr erfolgreicher Tag für unsere Truppe. Die Stimmung in der Ferienwohnung war dementsprechend ausgelassen und es erfolgte eine intensive moralische Vorbereitung auf die kommende Doppelrunde.

Der Samstag hatte es in sich: Lobosch holte 2/3 (das Jugendturnier hatte 7 Runden mit verkürzter Bedenkzeit), Marco 2/2, Joachim, Helge, Felix und André 1,5/2, wobei Felix und André jeweils einen FM erlegten! Diesmal waren die Partien schneller beendet, so dass Helge und der ebenfalls angereiste Michael Krumschmidt noch mit zur Nachbereitung und zum Kartenspielen in die WG kamen.

Am Sonntag Morgen durfte Felix zur Belohnung für seine tolle Leistung gegen den angereisten Großmeister spielen. Sein selbstgestecktes Ziel, 20 Züge durchzuhalten erfüllte er souverän. André kam ebenfalls unter die Räder. Lobosch remisierte die erste Partie, verlor aber die zweite. Hans-Joachim schob sich ein Remis zurecht. Für Marco und Helge ging es um die Wurst, bzw. die Preisränge. Marco nahm in aussichtsreicher aber komplizierter Stellung mit Zeitnachteil feige das Remisangebot seines Gegners an. Helge gewann kurz und schmerzlos. Damit hatten beide 3,5/4 vor der Finalrunde - nach oben und nach unten war noch alles möglich. In der Pause wurde der lokale Dönermann erstmals verschmäht und bei günstigem Kartoffelsalat mit Würstchen auf die Auslosung gewartet. Die bescherte Helge das Spitzenbrett, sodass er mit einem Sieg das Turnier gewinnen könnte. Marco musste gegen einen der Verfolger spielen, doch dem Tabellenführer würde auch hier schon ein Remis zum Gesamtsieg reichen.

Im A-Open gingen Felix und André ein wie die Primeln. André konnte aber noch mit Superdünger kontern und gewann. Auch Lobosch gewann die Schlusspartie, Joachim verlor leider. Helge war trotz der guten Ausgangslage nur mäßig motiviert, weil sein Gegner mit weiß soliden Beton anrührte. Der ließ seinen Turniersieg nicht mehr anbrennen und so kam es folgerichtig zu einer Punkteteilung. Bei Marco hing viel von den anderen Ergebnissen ab. Am Spitzenbrett zeichnete sich die erhoffte Schützenhilfe ab und Marco lehnte mehrfach Remisangebote ab. Doch der Tabellenführer konnte sich überraschend befreien und gewinnen. Marcos Konkurrent um Platz zwei hatte eine Figur verloren, so bot er nun selbst remis. Doch sein jugendlicher Gegner (4 Nachwuchstalente bekam Marco vorgesetzt) wollte zu Recht weiter spielen, weil Marco durch das Beobachten der anderen Bretter unaufmerksam geworden war. Er musste jetzt für die Punkteteilung arbeiten. Schließlich erreichte er aber ein totes Endspiel. Damit erreichten die Hildesheimer Schachfreunde folgende Ergebnisse:

André: Platz 12/31 4/7 Punkte Turnierleistung: 2236 DWZ

Helge: Platz 3/44 4/5 Punkte Turnierleistung: 2145 DWZ

Marco: Platz 2/44 4/5 Punkte Turnierleistung: 1883 DWZ

Lobosch: Platz 11/46 4,5/7 Punkte Turnierleistung: 993 DWZ

 

Da jeder ein gutes Turnier spielte, holten wir zusammen 90 DWZ Punkte nach Hildesheim. Marco und Helge durften sich zusätzlich über jeweils 150 Euro Preisgeld freuen.

Fazit: Das Turnier hat viel Spaß gemacht. Man lernte neue Gesichter kennen und konnte die Abende gesellig gestalten. Die Ergebnisse trugen auch ihren Teil bei. Das Turnier selbst war alles in allem eine Überlegung wert, wieder zu kommen. Unschön war das Ambiente. Bei dem hochtrabenden Namen Schloss-Open hatten wir durchaus ein wenig Komfort mit Stil erwartet. Das „Schloss“ hatte jedoch ungefähr den Charme eines Backsteines im Industriegebiet und der Spielsaal war so voll gestellt, dass man beim Aufstehen Probleme hatte, niemanden anzurempeln. Richtige Probleme hatte man, wenn in der Reihe ein gewichtiger SF saß. Der Sauerstoffgehalt im Saal war dementsprechend niedrig. Ein weiterer Kritikpunkt ist die nur teilweise online gestellte Auslosung. Das sollte bei der 22. Auflage eines Turniers eigentlich völlig reibungslos geschehen. Dafür überzeugt das Konzept der Leistungsgruppen. Mir persönlich machen Open keinen Spaß, bei denen ich in den ersten Runden im Fahrstuhlmodus nur chancenlos bin oder im Schlaf gewinne. Das Startgeld war angemessen und wurde als Preisgeld ausgeschüttet. Auch für das leibliche Wohl wurde hinreichend zu sehr fairen Preisen gesorgt (man musste nur einen Platz finden, wo man aß). Die Runden begannen pünktlich, die Analyseräume waren zwar nicht sehr groß aber vorhanden. Richtig toll war die Liveübertragung der ersten Bretter im Internet und im Turniergebäude. Ich hätte die Leinwand eher im Analysebereich aufgestellt, statt vor der Tür zum Turnierraum, aber es hat mit wenigen Ermahnungen leise zu sein funktioniert.

 

 

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