3. Spieltag: Französische Vorbereitung

Ich hatte heute ein schnelles Remis und konnte mich daher um die Reportage kümmern und den wirklich sehr spannenden Wettkampf beobachten. Dass am Ende so wenige Brettpunkte rauskamen ist ein bisschen das Glück des Tüchtigen. Respekt an die Wolfenbütteler erstmal, denn der sportlich-freundliche Empfang war genauso freundlich wie das sonnige Wetter, aber besonders für mich wäre ein Kaffee mal ganz schön gewesen. Vielleicht nächstes Mal. An unserem ersten und am sechsten Brett ging es richtig zur Sache. Unsere Weißspieler hatten sich gut auf die französische Verteidigung vorbereitet und besonders am ersten Brett sprang Rüdiger seinem Gegner, dem wolfenbüttler Neuzugang Patrick Wiebe förmlich an die Gurgel. Er opferte alles: zwei Zentrumsbauern und einen Turm noch hinterher. Gut, der Turm war vergiftet, aber, wie das im großen Schach so ist, cool verteidigen und dann mit den beiden Mehrbauern gewinnen, das war die Devise von Patrick Wiebe. Daniel Bäcker stürzte in seiner Partie mit dem h-Bauern nach vor. Ich habe diese Variante noch nie gesehen, aber Daniel kannte eine Musterpartie von IGM Anish Giri aus dem ff. Er kam gut aus der Eröffnung, hatte aber nicht so verpflichtend gespielt und behielt im Mittelspiel den Überblick. Schließlich endete diese Begegnung auch Remis. Gegen 12:00 stand es 3:1, denn Rüdiger und Niklas hatten verloren, Uwe und ich hatten Remise. Dieter hatte heute kein Fortüne und Felix begann eine Fehleinschätzung, also noch zwei Punkte weg. Desonders spannend wurde es dann noch beim Capitano. Matze hatte auf dem Damenflügel Material erbeutet, doch ein Zwischenschach mit dem Springeropfer auf f6 öffnete Linien und Diagonalen. Beide Seiten wollten den Gegner Mattsetzen, nur bei Matze dauerte es einen Zug länger. Wenn man mal berücksichtigt, dass Matze Schwarz hatte, dann hat hier nur der Anzugsvorteil den Ausschlag gemacht. Nun gut, 6,5 zu 1,5 war ein etwas zu deutliches Ergebnis, aber wir können auch nicht immer die Favoriten killen.