Die DSAM ist zurück!

Sensationeller Erfolg von Felix Ullrich in Potsdam

Sensationelles Ergebnis von Felix Ullrich in Potsdam

„Ja, sie lebt noch“. Die DSAM (Deutsche Schach-Amateurmeisterschaft)  ist nach einer coronahalber komplett ausgefallenen und einer stark verkürzten Saison wieder zurück. Ein vierköpfiges Team unseres Vereins machte sich am zurückliegenden Wochenende ins schöne Potsdam auf, um gemeinsam mit 596 Schachbegeisterten aus ganz Deutschland an diesem Ereignis teilzunehmen.

Und sie wurden nicht enttäuscht. Der Corona-Albtraum war wie weggeblasen, die Maskenpflicht durch Freiwilligkeit ersetzt – dies alles trug zur lockeren und entspannten Turnieratmosphäre bei.  Die neue Leitung (Sandra Schmidt & Gregor Johann) glänzte mit effizienter und unaufdringlicher Organisation, und so gelang es dem Deutschen Schachbund, an die früheren von Dirk Jordan geleiteten Turniere anzuknüpfen, deren Charakter Werner  Freier einmal so auf den Punkt gebracht hat: Hier wird Schach nicht nur gespielt, sondern gefeiert. 

Elisabeth Pähtz, die beste deutsche Schachspielerin, stand während der Veranstaltung allen, die es wünschten, für Partieanalysen zur Verfügung. Und wer es noch nicht mitbekommen hat: Während der Veranstaltung  in Potsdam wurde ihr der Großmeistertitel verliehen  -  als erster Frau in Deutschland, die jemals diesen Titel erspielt hat.

Die Attraktivität dieser Turnierserie, die in ihrer Gesamtheit die größte Breitenschachveranstaltung in Deutschland darstellt, gründet zum guten Teil auf der Einteilung in sieben nach Spielstärke differenzierten Gruppen (A – G), die dann wirklich jedem und jeder Teilnehmenden eine realistische Chance auf Erfolg bietet . Genau hier setzt eine der Neuerungen im Reglement an: Die Gruppen werden nun nahezu ausschließlich aufgrund der aussagekräftigen DWZ gebildet, man kann mehr mit einer unter Umständen uralten Elo-Wertungszahl Zugang zu einer leichteren Gruppe erhalten. Sehr angenehm ist auch die Möglichkeit einer Online-Registrierung zu Turnierbeginn. Einzig der Wegfall des „gemischten Doppels“ ist bedauerlich, vielleicht ist da aber das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Das Hildesheimer Team mit Karl Ulrich, Ana, Lobosch und Felix seht ihr auf dem Foto vom „Après-Schach“, und hier könnt ihr auf den ersten Blick einen der großen Vorzüge unseres Schachsports erkennen: Wie kaum bei einer andere Sportart sind hier wirklich alle Generationen vertreten.

Nun zu unseren schachlichen Ergebnissen: Niemand aus der Hildesheim-Fraktion blieb unter 50 Prozent. Erreicht wurden drei  gute Mittelplätze (wer es genau wissen möchte, schaut auf der DSAM-Seite nach) und ein sensationeller Erfolg. Felix Ullrich – erstmals bei einem DSAM-Turnier dabei – erreichte mit 4 aus 5 Punkten ohne Niederlage in Gruppe C (DWZ 1751 – 1900) den vierten Platz unter 81 Teilnehmenden. Auf dem Siegerehrungsfoto findet ihr ihn genau in der Mitte. Unter neun Punktgleichen entschied die Feinwertung darüber, dass Felix auf diesem  tollen Platz landete. Wer sich im „Schweizer System“ auskennt, sieht daran sofort, wie spielstark Felix‘ Gegner waren. Er kann sich nun nicht nur über die Finalteilnahme im Juli in Braunschweig freuen, sondern auch über einen Zugewinn von etwa 100 DWZ-Punkten.  Herzlichen Glückwunsch, Felix!.

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