Dr. Helmut Pfleger, der Grandseigneur des deutschen Schachs, war auf Einladung des Hildesheimer Schachvereins mit seiner Frau eigens von München nach Hildesheim angereist, um zu unserem 100. Vereinsjubiläum eine Simultanvorstellung zu geben. Karl Ulrich Gutschke dankte im Namen des Vereins Dr. Pfleger dafür, dass er mit seinen Büchern, Fernsehsendungen und seiner seit 40 Jahren erscheinenden Zeitkolumne zahllose Menschen für das Schachspiel begeistert habe. Die Zuhörer des einführenden Vortrags konnten erleben, wie es Dr. Pfleger gelingt, seine eigene Schachbegeisterung zu transportieren. In den zahlreichen persönlichen Erinnerungen blitzte immer wieder der Stolz des Arztes und Psychotherapeuten auf, seine schachlichen Leistungen als Amateur und nicht als Berufsschachspieler erbracht zu haben „Wir waren die weltbeste Amateurmannschaft“ sagte der vielfache Nationalspieler. Anhand einer Partie des deutschen Nachwuchstalentes Vincent Keymer zeigte er auf, wie dessen präzises Spiel ihm in einer Stellung zum Sieg verhalf, die viele Schachfreunde längst Remis gegeben hätte.
Dann begann der mit Spannung erwartete Simultanwettkampf an 17 Brettern. Viereinhalb Stunden zog der Großmeister ruhig seine Bahnen, nach zweieinhalb Stunden war noch keine Partie entschieden. In dieser Zeit kamen keine spektakulären Kombinationen aufs Brett, Dr. Pfleger demonstrierte eher eine ruhige Anhäufung von kleinen Vorteilen. Nach viereinhalb Stunden war dann schließlich der Wettkampf beendet. Am längsten hatte Hashem Alali durchgehalten, nach über 60 Zügen musste er gegen 19.45 h die Waffen strecken. Auf den Tischen türmten sich bei einigen unserer Schachfreunde kleine Stapel von Schachbüchern, die Dr. Pfleger als Autor verfasst hatte. Geduldig und immer mit einem freundlichen Wort auf den Lippen signierte er all diese Bücher. Überhaupt fand er für viele unserer Schachspieler*innen lobende Worte.
13 : 4 für den Großmeister – so lautete das Gesamtergebnis des Simultanspiels, in dem Helmut Pfleger keine einzige Partie verlor, wobei jedoch acht Spieler des Hildesheimer SV der Schachlegende ein Remis abtrotzten, nämlich Siegfried Jaksch , Felix Ullrich, Peter Behrends, Dirk Ermel, Dirk Schwichtenberg, Wilfried Große, Johannes Kuhlmann und Markus Wolpers.