8. Spieltag: Die Dritte lebt noch

Nach der herben Niederlage gegen den Tabellenletzten Bad Salzdetfurth 2 hätte niemand mehr auch nur einen Cent auf den Klassenerhalt verwettet. Im Heimspiel gegen Hameln 4 konnte die Mannschaft daher unbeschwert aufspielen. Und siehe da, gegen die im Durchschnitt um 240 (!) DWZ-Punkte stärkeren Hamelner gelang ein unerwartetes Unentschieden. Als erstes konnten die jungen Mannschaftsdebütanten Lobosch Hintze und Nikita Keil gegen ihre viel stärkeren Gegner Remis vermelden. Auch Peter Behrends, Wilfried Große und ich (Karl Ulrich Gutschke) erzielten an den ersten drei Brettern nach etwa drei Stunden jeweils ein Unentschieden. Die verbleibenden drei Partien waren also ausschlaggebend für das Gesamter­gebnis. Torben von Borstel musste die Erfahrung machen, dass eine große räumliche Überlegenheit allein nicht zum Sieg führt. Sein Gegner konnte in ein remisverdächtiges Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern abwickeln, in welchem die aktivere Stellung des Läufers leider – im Gegensatz zur verbreiteten Annahme, dass solche Endspiele immer remis enden – den Ausschlag zu Ungunsten von Torben gab. Daniel Bäckers Kampf sah zu diesem Zeitpunkt noch nicht so gut aus, denn er hatte eine Leichtfigur weniger, allerdings zwei Bauern mehr und die Initiative. Es gelang ihm aber, den Bauernvorsprung auf zeitweise fünf Bauern auszubauen und durch geschickten Abtausch der Figuren in ein Endspiel überzuleiten, in welchem der verbleibende Springer seiner Gegnerin keine Chance gegen die rechts und links vorrückenden Bauern hatte. Damit stand es nach vier Stunden 3,5 : 3,5. Stephan Lee hatte in der letzten noch andauernden Partie eine undankbare Rolle: so wie seine Partie ausgehen würde, so war das Gesamtergebnis. Er hatte im Mittelspiel eine gedrückte, aber sichere Stellung aufgebaut,  widerstand dem Angriffsspiel seines Gegners und konnte zum Schluss selbst zum Angriff übergehen, so dass sein nominell viel stärkerer Gegner über ein Remis sehr zufrieden sein musste.

Fazit: Die Dritte ist noch nicht abgeschrieben. Wenn sie am Ende den vorletzten und nicht den letzten Platz belegt, kann sie mit etwas Glück – nämlich wenn nur eine Mannschaft aus der Bezirksliga absteigt – doch noch die Klasse erhalten. Zu erklären, warum die ganze Frage des Abstiegs paradoxerweise letztlich von einem Spielergebnis der zweiten Bundesliga  abhängt, übersteigt den Rahmen dieses kleinen Spielberichts.