5. Spieltag: Remise statt Siege

Gestern ging es in der Landesliga Süd nach Wolfsburg um dort gegen den derzeitigen Tabellenletzten zu spielen. Wir waren in recht guter Besetzung und guter Dinge.

Der Start war auch gut. Stephan Brandes konnte mit weißen Steinen an Brett 1 gegen den starken Wolfsburger Spitzenspieler ein "Großmeisterremis" durch Zugwiederholung in der Eröffnung herstellen. Das war gut und weitere Partien standen schon aussíchtsreich.

Den ersten Vogel schoss ich an Brett 8 mit Schwarz ab. Nach (sehr) gut verlaufener Eröffnung hätte ich einfach eine Figur für einen Bauern gewinnen können. Stattdessen machten ich einen echten Gurkenzug und hatte plötzlich keinen wirklichen Vorteil mehr. Entnervt bot ich Remis an, was angenommen wurde. Erster halber Punkt verschenkt.

Den nächsten Vogel schoss Gregor Salzberg an Brett 6 mit Schwarz ab. Er konnte in die gegnerische Königsstellung opfern und hätte forciert die Dame gegen zwei Leichfiguren gewinnen können. Stattdessen opferte er dann wirklich eine Figur für Bauern und Königsangriff, Der verflachte immer mehr und am Ende musste er sich mit Minusspringer gegen zwei Mehrbauern in ein Remisendspiel retten. Nächster halber Punkt verschenkt.

Dann wurde es mal gut: Andre Wiege hatte sich an Brett 3 mit Weiß einen schönen Vorteil herausgespielt. Nachdem er mit den Türmen auf die 7. Reihe kam und Bauern vorschieben konnte gab sein Gegner aus. Das war die einzige souveräne Partie aus Hildesheimer Sicht. Gut gemacht, Andre!

An Brett 4 hatte Max Raimann etwas Glück. Er kam mit Schwarz gut aus der Eröffnung und gewann die Qualität allerdings gegen zwei Bauern. Sein Gegner fand nicht die besten Fortsetzungen beim Vorrücken der Bauern, so dass Max irgendwann seinen König vor die Bauern stellen und mit seinem einzigen Freibauern loslaufen konnte. Der wurde dann zur Dame und Max gewann. Da haben wir gefühlt einen halben Punkt geschenkt bekommen.

Jetzt brauchten wir noch einen Brettpunkt zum Sieg. Da Brett 2 und 5 inzwischen schlechter standen, sollte Olaf Sperlich es richten. An Brett 7 hatte er mit Weiß nach wechselhaftem Spiel und Figurenopfer eine überlegene Stellung erreicht. Sein Gegner konnte sich nicht mehr wirklich bewegen. Leider wählte Olaf dann den falschen Zug und statt eines sehr einfachen Siegs gab es große Verwicklungen die in einem Dauerschach von Olafs Gegner endeten. Das war der dritte verschenkte halbe Punkt.

Wie es kommen musste, waren die anderen beiden Partien am Ende verloren.

An Brett 2 (Schwarz) kam Dirk Ermel komisch aus der Eröffnung und stand unter Druck. Er verlor eine Qulaität bekam aber zwei Bauern dafür. Leider konnte er diese im Endspiel nicht mehr richtig gegen den Turm verteidigen und musste aufgeben.

Bernhard Hoffmann kam mit Weiß an Brett 5 ganz ok aus der Eröffnung. Allerdings machte sein Gegner Druck und Bernhard konnte einen Befreiungszug nicht mehr ausführen und sein König musste in der Mitte bleiben. Sein Gegner opferte nach un nach zwei Qualitäten. Gegen die Fesselungen der Läufer und die Mattdrohungen konnte er sich aber nicht mehr verteidigen und musste aufgeben.

So haben wir aus Blödheit (besonders ich) nicht gewonnen, sondern nur 4:4 gespielt. Wir waren so ziemlich alle frustiert, weil ein Sieg locker drin war.

Zu allem Überfluss trat unser nächster Gegner Berenbostel nicht in Göttingen an, so dass wir auch nach Brettpunkten schlechter dran sind.