4. Spieltag: Taktikfüchse lauern im Schnee

Taktikfuchs im Schnee

Helge verlor die Orientierung

Die zweite Mannschaft konnte am zweiten Advent im Schneegestöber den SV Gifhorn begrüßen. Trotz leicht erschwerter Fahrt traten die Gäste in Bestbesetzung an. Wir mussten auf Werner und Dirk verzichten, hatten aber mit Hubert und Hasan starke Ersatzspieler aufgestellt. Mein Tipp war 4:4.

Der Kampf begann denkbar schlecht. Helge stellte in der Eröffnung eine Figur ein. 0:1 nach ein paar Minuten. Trotzdem schön, dass du da warst Helge. Stephan war gesundheitlich leicht angeschlagen. Nach einem Blick über die Bretter und einem (in seiner Wahrnehmung) unerwarteten Kurzremis am Spitzenbrett bot er die Punkteteilung an. Nein Stephan, das war kein Kurzremis. Wir liegen hinten. Sein Gegner willigte ein. Nagut, mit diesem Schwarzremis gegen einen starken Gegner können wir leben - nur das Timing war suboptimal. An den anderen Brettern entwickelte sich das Geschehen eher in unserem Sinn. Erster Eindruck beim Kibitzen: Optische Vorteile oder grundsolide Stellungen, nur Hubert spielte munter eine sehr offene Partie. Allerdings mit den Vorteilen auf seiner Seite. Hasan bekommt ein Remisgebot und möchte annehmen. Nichts gibts, außer einem Veto vom Vizekön..captain. Ich fühlte mich sehr wohl in meiner Stellung, bis ich einen Läuferzug meines Gegners übersah. Im Grunde war die Stellung hinüber. Doch statt einen sehr wichtigen Bauern von mir zu erobern und sich damit zu begnügen, ging mein Gegner lieber auf Turmjagd. Den wollte ich aber nicht hergeben und konnte meine Stellung konsolidieren. Als Strafe für die ganze Aktion hatte ich noch 22 Züge bis zur Zeitkontrolle - und nur noch meine Bonuszeit. Lars hatte seine Partie leider festgefahren und remisierte. Das ging völlig in Ordnung, überziehen nutzt uns auch nicht. Hasan gelangte in Vorteil und Rüdiger, dieser Fuchs, überlistete seinen Gegner beim Abtausch mit einer Zugfolge, die zum Sieg führte. Der extrem wichtige Ausgleich zum 2:2. Ich bot Remis. Mein Gegner hätte trotz meiner Zeitnot gern angenommen, doch er wartete, wie die Partien von Hubert und Hasan ausgingen. Beide gewannen (Hubert mit einer Sahnepartie). 4:2 für uns, Uwe stand inzwischen bedenklich. Gute Ausgangslage für uns, ein Mannschaftspunkt ist sicher. Schlechte Ausgangslage für mich. 20 Züge mit Bonuszeit spielen, macht nur bedingt Freude. Die schlimmste Situation war eindeutig, als mein Gegner einen Springerabzug mit Angriff auf meinen Turm drohte und ich mich entschloss, den Turm stehen zu lassen und statt dessen das einzig sinnvolle Feld des Springers mit einem Bauernzug zu kontrollieren. Irgendwie versprach ich mir zwei Figuren für den Turm zu bekommen. Hat aber zum Glück funktioniert, mein Gegner sah es auch und spielte etwas anderes. Im 34. Zug fand ich eine hinterhältige Taktik und tauschte meinen schlechten Läufer und drei Bauern gegen zwei starke Leichtfiguren. Im 39. Zug dann noch ein temporäres Turmopfer und zwei gegnerische Bauern flogen vom Brett. Das Endspiel mit Minusfigur wollte mein Gegner verständlicherweise nicht mehr spielen. Welche Dramatik, aber 5:2 stand jetzt auf der Meldekarte. Als kleinen Bonus hielt Uwe noch remis. Sein Gegner fand das tödlich Da1+ nicht und willigte in die Schaukel ein. 5,5:2,5 Nach dem verkorksten Start ein sehr sehr sehr wichtiger Sieg auf dem Weg zum Klassenerhalt.