3. Spieltag: unverhofft kommt oft

Am dritten Spieltag der Bezirksliga empfingen wir im Konferenzraum den Tabellenletzten aus Bad Lauterberg. Da zeitgleich die Dritte mit ihrer "ersten Acht" gegen den Tabellenführer der Bezirksklasse spielte, rochierten wir die Aufstellung. Gökhan und Wilfried kamen zu ihrem Debut in der Zweiten. Ein Drama mit 4 Rundgängen, die Protagonisten:

 

Hildesheimer SV 2: Bad Lauterberg
Schmoldt, Rüdiger (1937):(2047) Teich, Dimitri
Meyer, Stephan (1876):(1682) Becker, Patrick
Stahl, Hubert (1829):(1931) Habel, Dietrich
Sommer, Marco (1817):(1626) Sager, Klaus
Engwicht, Uwe (1754):(1627) Gniffke, Reiner
Cortekar, Jürgen (1727):(1511) Sablotny, Jürgen
Große, Wilfried (1579):(1466) Brkljac, Dusan
Karamik, Gökhan (1478):(1467) Radtke, Wilfried

Brett zwei blieb auf der Gästeseite leer. Das hieß aber keineswegs, dass wir 1:0 in Führung gingen. Gökhan rochierte in sein Verderben und wir lagen hinten. Das hatten sich alle Hildesheimer anders vorgestellt. Stephan glich nach einer Stunde zum 1:1 aus. Der erste Eindruck war durchaus gut - Hubert stand passiv, der Rest optisch gut. Ich ärgerte mich trotzdem. Denn als ich zurück an mein Brett kam und ad hoc antwortete, vertauschte ich die Reihenfolge zweier Züge und ließ so einen strategischen Gewinnzug aus. Bähhhhhh. Nunja, weiter angreifen.

Beim zweiten Rundgang sah ich deutliche Vorteile bei Wilfried, Jürgen und Rüdiger. Hubert sammelte mit der Methode Eichhörnchen kleine Ungenauigkeiten, die sein Gegner gekonnt bestrafte. Das sah nicht gut aus. Bei Uwe und mir weiterhin nur optischer Vorteil. Ich rechnete und opferte Bauern an beiden Flügeln um den Weg für ein Figurenopfer am Königsflügel frei zu räumen, aber mein Gegner nahm einfach nichts, zog seine Figuren zurück und spielte mit einem 1-15-0-0 System. Vielleicht gab es ungefähr ab dem 30. Zug Möglichkeiten etwas zu erreichen, allerdings in komplizierter Stellung. Da meine Zeit langsam knapp wurde, entschied ich mich lieber dafür, die Stellung etwas zu vereinfachen um die Partie nicht wegzustellen. Nach der Zeitkontrolle war sie leider etwas zu einfach. Ohne Damen setzte ich meine Hoffnungen auf meinen gedeckten Freibauern.

Erstmal der nächste Rundgang. Wilfried ging in einem Mattangriff unter, dafür gewann Rüdiger. Zwischenstand 2:2. Bei Uwe nichts neues, Jürgen stand auf Gewinn, Hubert auf Verlust, verteidigte sich aber findig. Sein Gegner musste ständig neue Probleme lösen. Ich versuchte die Stellung zu öffnen, was mein Gegner gekonnt zu verhindern wusste. Hubert geriet in ein Endspiel König+Dame gegen König+Dame+Bauer, welches er nicht halten konnte. Uwe konnte die Stellung nicht öffnen um seinen besseren Läufer zur Geltung zu bringen - remis. 2,5:3,5. Jürgen mit Qualle und Bauer mehr. Ich wechselte noch ein paarmal die Flanken und lief mit der Brechstange in der Hand beinahe noch in einen Konter. Dann sah ich ein, dass ein Spiel auf ein Tor auch 0:0 ausgehen kann und verzichtete auf ein weiteres Partieformular. 3:4.

Jürgen übersah eine Fesselung und stellte die Partie weg! Trotzig kämpfte er noch weiter und gewann mit einer Gabel sogar wieder die Qualle. Allerdings gegen drei verbundene Zentrumsfreibauern. An genau die kam er aber mit seinem König heran und er selbst hatte auch noch einen entfernten Freibauern. Uiuiui. Sein Gegner opferte seinen Springer um die Bauern vorschieben zu können. Mit Turm gegen drei Bauern holten sich beide Spieler eine Dame, dann reklamierte SF Sablotny Jürgens abgelaufene Bedenkzeit. (Die Stellung war wohl auch verloren) Endstand 3:5 - tolle Wurst.

Fazit: Sieben Bad Lauterberger holten 5 Punkte. Es sei ihnen gegönnt. Vielleicht glich Caissa die ersten beiden Runden aus, in denen wir den Dusel auf unserer Seite hatten. Der Kampfgeist war hervorragend, die Qualität ließ zu wünschen übrig. Mit der Personalrochade haben wir uns wahrscheinlich als Trainer für den HSV qualifiziert. Das Positive an unserer Situation: wir dürfen noch gegen alle Mannschaften spielen, die vor uns in der Tabelle stehen und können somit immer noch aus eigener Kraft aufsteigen. Hoffentlich möglichst oft mit unseren neun Stammspielern. Weitere Ausrutscher können wir uns allerdings nicht mehr erlauben. Jedes Spiel ein Endspiel - nächstes Mal in Bad Salzdetfurth.