Tempo Göttingen 3 machte seinem Namen alle Ehre und ließ 3 (in Worten drei) Bretter frei. Für Dirk, Dietrich und und Peter die Gelegenheit zum Zuschauen. Ausfallbedingt kamen Hasan und Felix zum Einsatz. Sie konnten Erfahrungen sammeln und schlugen sich wacker. Die zum Sieg noch notwendigen 1,5 holten die Routiniers Max und Hubert.
Vor der zweiten Mannschaft steht sicherlich eine große Aufgabe in der neuen Saison. Nach dem Aufstieg der Ersten in die Oberliga sollte die Kluft zur Zweiten nicht weiter anwachsen. Mehr Kampfgeist und Siegeswillen sind gefragt. Allein nur neun Partien in den Mannschaftswettbewerben zu spielen ist da eigentlich zu wenig.
Ich fange mal von hinten an. Der Mannschaftskampf wurde mit 6 zu 2 gewonnen, und wir haben uns im Mannamia versammelt, um den Sieg ein wenig zu feiern. Nur Bernward und Hubert waren schon weg. Dafür hat sich aber Helge von der Ersten dazu gesellt.
Ich wollte einen Capuchino, Kaffee o. ä. ausgeben. Der Kuchen und die Getränke wurden schon serviert, doch als die Bedienung an der Theke den Preis von 13,70 € nannte, musste ich bedröppelt feststellen, dass ich nicht genug Bares dabei hatte. Da ist Karl ohne zu zögern eingesprungen und hat die Rechnung übernommen. Danke, Karl !
Nun zum Geschehen davor. Die netten Schachfreunde aus Parensen trudelten pünktlich vor elf ein. Der MF Oliver Hundertmark fehlte und wurde von Bernd Bettermann vertreten. Nach dem Austausch der Aufstellungen habe ich die Paarungen bekannt gegeben, und es ging los.
Als Erstes machte am vierten Brett Hubert gegen Bettermann Remis. Das war für Hubert wichtig, um wieder mehr Sicherheit zu gewinnen und die Niederlagen-Serie zu stoppen. Gegen Bettermann ging das Remis auch voll in Ordnung. Dann hat Dirk plötzlich gewonnen, womit er schon fast nicht mehr gerechnet hatte. Denn Dirk hatte kurz zuvor seinem Gegner am ersten Brett, Peter Bartel, Remis angeboten, was dieser aber nicht mitbekommen hatte und weiter spielte. Das war Dirks Glück. Vermutlich hätte Bartel das Remis angenommen, wenn er Dirks Angebot mitgekriegt hätte. Als Nächstes folgte der Sieg von Marco an Brett zwei. Marco hat mit weiß eine Spanische Partie bekommen, die sein Gegner nicht System konform behandelte. Die schwarzen Figuren Dc8 und Ld8 standen schon komisch. Aber Marco hat das auch schön ausgenutzt und kurzen Prozess gemacht. Wenig später gewann auch Bernward am achten Brett. Ich denke, Bernwards Gegner war etwas überfordert. Jedenfalls ließ Bernward nichts anbrennen. Am Ende hatte sein Gegner die Wahl zwischen Matt oder Damenverlust, so dass er lieber aufgab. Damit führten wir schon 3,5 zu 0,5. Dann spielten Peter und Karl an den Brettern fünf und sechs Remis. Ich muss hier der Darstellung widersprechen, dass Karl ein schnelles Remis gemacht hätte. Nein, so war es wirklich nicht. Die beiden Parenser Keller und Kreitz haben zwar 200 DWZ-Punkte weniger als Karl und Peter, aber die beiden Parenser hatten offensichtlich einen guten Tag erwischt. Denn beide Remis waren ausgekämpft. Zu der Zeit hatte ich schon eine Figur erobert und vergeblich gehofft, dass mein Gegner aufgeben würde. Vor mir war noch Lars am dritten Brett fertig geworden. Lars spielte auch Remis, allerdings gegen den stärksten Parenser, Claus Stehncken. Es war eine spannende Partie. Lars konnte Stehncken mit dem Einschlag der Dame auf e3 verblüffen. Stehnckens Freibauer kam zu spät, und da Lars nur noch einen Läufer hatte, war es Remis. So war ich (Jürgen) als Letzter fertig. Es hatte aber auch nicht mehr lange gedauert. Schließlich hatte ich einen Turm mehr und bereitete gerade die Schlussabwicklung zum Sieg vor, als mein Gegner ein Einsehen hatte und aufgab. Endergebnis: sechs zu zwei für Hildesheim zwei.
Erstmal herzlichen Glückwunsch zum Sieg! Ich sollte vielleicht öfter fehlen. Den meisten wird es schon aufgefallen sein, die Tabellenspitze hat am 6. Spieltag durchgehend Federn gelassen. Während es ja ganz normal ist, dass Tempo nicht gegen Parensen gewinnt, war der Sieg von Rochade Göttingen gegen Bovenden doch eher überraschend. Über das 4:4 von Northeim gegen Holzminden beklagen wir uns auch nicht. Plötzlich ist die Spitze eng zusammen gerückt und wieder alles drin. Hier nur ein paar Fallbeispiele:
Ich kann mich nicht erinnern, dass in dieser Liga schon einmal 4 Mannschaften 3 2 Spieltage vor Saisonende um den Aufstieg gekämpft haben. Lasst uns unsere DWZ auf die Bretter bringen (wem die Meisterschaft egal ist, immer an die Uhr denken *g*) und gespannt abwarten, was Tempo Rochade am nächsten Spieltag gegen Northeim macht.
In der sechsten Runde gab Max seinen Einstand in der Zweiten. Wir haben uns über seine Verstärkung gefreut, und er hat auch seine nette Frau Biggy zur Unterstützung mitgebracht, der wir die Bilder vom Geschehen am Sonntag in Gronau zu verdanken haben.
Die Gronauer waren stark ersatzgeschwächt, da Mathias Helbing fehlte und am Sonntag auch noch der Mannschaftsführer Fabian Tenne krank geworden ist. So kam es, dass Gronau nur sieben Bretter besetzen konnte. Immerhin haben sie mit 2,5 Punkten aus den sieben Partien ein achtbares Ergebnis erzielen können. Da Gronau das erste Brett frei ließ, hatte Dirk auch frei und konnte sich auf das Kiebitzen konzentrieren. Zuerst war Lars das Klammern - natürlich auf dem Brett - seines Gegners Michael Külshammer Leid, und die Beiden einigten sich an Brett 3 nach ca. zwei Stunden auf Remis. Dann habe ich (Jürgen) am fünften Brett mit meinem 25. Zug Dd3-g6 meinen Gegner Ralf Beulshausen zur Aufgabe gezwungen. In einem Nimzoinder stand ich mit weiß wohl etwas besser, aber es war für beide noch alles drin, als Ralf in seinem 23. Zug einen Bock schoss, indem er seinen Turm ungedeckt nach d8 zog und damit seinen Läufer auf d7 quasi selbst fesselte. Da habe ich schnell erkannt, dass nach dem Schlagen Le4xSc6 der Weg für meine Dame von d3 nach g6 frei wird, von wo aus sie die beiden ungedeckten Figuren Sg4 und Tf7 angriff. Da ging nichts mehr für schwarz: 1 : 0. Dann folgte das Remis am sechsten Brett zwischen Peter und Dr. Fox. Peter musste sich mit schwarz gut verteidigen, hatte er doch einen Bauern weniger. Weiß hatte dafür aber einen Doppelbauern. Neben den restlichen Bauern besaß Peter zuletzt noch einen Springer und Dr. Fox einen Läufer. Das war dann wohl tatsächlich Remis, und es stand 3 zu 1 für uns. Überraschend hatte dann Max am achten Brett plötzlich gewonnen. Seine Partie war lange hart umkämpft, und er stand sogar schlechter. Es wurde aber immer unübersichtlicher und sein Gegner verlor irgendwann die Übersicht und gab nach Materialverlust auf. Karl hatte lange mit schwarz in einem Franzosen gegen Matthias Heilmann gekämpft. Seine Stellung sah gut aus, aber eigentlich stand weiß auch nicht schlecht, zumal Karl noch nicht rochiert hatte. Ich glaube, es war wieder so 'ne Mikado-Stellung: Wer sich zuerst bewegt, verliert. Da haben sich die beiden an Brett 4 doch lieber auf Remis geeinigt, was den Mannschaftssieg für uns bedeutet hat. Schließlich gewann Bernward am siebten Brett gegen Werner Rudolph. Bernward hatte im Laufe der Partie einen Bauern erobert und hat im Endspiel, indem beide zum Schluss mit einem Springer plus Bauern kämpften, seinen Mehrbauern gnadenlos und fehlerfrei durchgebracht. Hubert musste sich zuguterletzt dem Fuchs Udo Marks geschlagen geben. Udo hatte mal wieder eine tolle Opferkombination aufs Brett gezaubert. Als gute Gäste haben wir dann doch noch einen Punkt in Gronau gelassen.
Es war aus Hildesheimer Sicht ein schöner Schachtag. Ich hoffe aber, die Gronauer nehmen die Niederlage nicht so schwer. Wer weiß, wie's ausgegangen wäre, wenn Mathias Helbing und Fabian Tenne dabei gewesen wären.
Der 5. Spieltag begann bereits Samstag mit der schlechten Nachricht, das Bernward nicht spielen kann. Das erwies sich als nicht so tragisch. Für ein Ligaspiel fliegt Dietrich doch gern kurz in die Heimat. Sonntag, Spielbeginn: 1:0 für Bad Salzdette. Dietrich muss wohl den Flieger verpasst haben, oder es hat ihm niemand bescheid gesagt. Es sollte die einzige Niederlage bleiben. Peter glich durch einen Mattangriff aus. Dirk legte mit einer Partie, die stark an 960er Schach erinnert, nach. Hubert zeigte den Zuschauern, wie man ein Leichtfigurenendspiel gewinnt und Karl gab sich auch keine Blöße. Jürgen holte noch das 4,5, Lars Läufer hatte seinem Gegner so lange im Fleisch gesteckt, bis er aufgab und ich veropferte mich mal wieder zum remis. Die Kibitze sind heute auf ihre Kosten gekommen. Endstand 6:2 mit 7 Spielern. Absteigen werden wir jetzt wohl nicht mehr.
Im 4. Mannschaftskampf gelang uns (Hameln) gegen den klar favorisierten Verbandsliga-Absteiger aus Hildesheim ein knapper, aber verdienter Sieg. Ein Dankeschön an Stephan (Rust, Brett 6), der kurzfristig eingesprungen ist, damit wir überhaupt eine komplette Truppe hatten. Wie erwartet war er keine allzu große Schwächung für uns.
Der Kampf begann mit einem schnellen Remis von Christine an Brett 4 (Karl), die bereits nach gut einer Stunde das Angebot ihres mehr als 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegners annahm. Dann passierte erst mal 2 Stunden nichts, ehe sich Gerd Zweck, der bereits in der Eröffnung einen Bauern verloren hatte, an Brett 7 (gegen Peter) geschlagen geben musste. Der Ausgleich gelang uns durch einen sehr sicher herausgespielten Sieg von Stephan an Brett 6 (gegen Bernward), der sich in seiner typischen Art kleine Vorteile erspielte, die er immer weiter ausbaute und sicher verwertete. Nach knapp 5 Stunden endete die Partie von Luis am ersten Brett (gegen Marco) mit einem Kampfremis – am Ende standen nur noch die beiden Könige auf dem Brett! Kurz darauf brachte uns Michael (gegen Jürgen) mit 3:2 in Führung. In einer schönen Schwarzpartie sicherte er sich das Läuferpaar, gewann nach 4 Stunden einen Bauern und brachte die Partie sicher nach Hause. Etwas später gab Volodymyr seine Partie (gegen Karl-Ulrich) Remis. Er hatte zwar früh einen Bauern eingebüßt, verteidigte sein Endspiel aber sehr zäh, gewann den Bauern später zurück und stand dann sogar deutlich besser. Sein Gegner rettete sich leider ins Remis. Den Sieg stellte Achim an Brett 2 (gegen Dirk) nach knapp 6 Stunden sicher und wie immer dauerte die Partie fast 70 Züge. Achim hatte zwar bereits nach 26 Zügen die Qualle gewonnen, die Stellung war jedoch bei extrem reduzierten Material alles andere als trivial. Achim spielte mit Turm und Läufer und einem Bauern gegen das Läuferpaar und einem Bauern, so dass die Remisgefahr recht groß war. Gekonnt umschiffte er dennoch alle Klippen. Als letztes musste sich dann David an Brett 3 (gegen Lars) geschlagen geben, dem im Turm und Springer Endspiel ein Bauer ahhanden gekommen war. Sein Gegner spielte die Partie routiniert zu Ende und so stand es dann 4,5:3,5 und wir (Hameln) haben erstmals in dieser Saison die Abstiegsränge verlassen.
Anmerkung: Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Wir haben eine Steilvorlage bekommen, nach der Eröffnungsphase hätte ich auf ein 6:2 für uns getippt. Dann machte erst Karl remis, Karl-Ulrich, Dirk und ich verdaddelten unsere (sehr)guten Stellungen, Jürgen verfolgte einen falschen Plan und es hätte auch 2,5:5,5 ausgehen können. An manchen Tagen soll es halt nicht sein. Die Meisterschaft ist damit gelaufen. Jetzt noch einmal gewinnen, damit der Klassenerhalt gesichert ist und die restliche Saison relaxed zuende spielen.
Am dritten Spieltag musste die Zweite ohne die ersten drei Bretter nach Göttingen fahren. Dirk hatte keine Zeit, Lars musste im Flaggschiff aushelfen und ich (Marco) war bereits vor Ort und verarbeitete die Familienfeier vom Vortag/Nacht. Mit Uwe und Hasan war aber für starken Ersatz gesorgt. An dieser Stelle vielen Dank an unsere Dritte. Alle waren auf unseren Gegner gespannt. Wundertüte Rochade Göttingen ist letzte Saison als Aufsteiger aus der Kreisliga durch den Verzicht von Duderstadt direkt der erneute Aufstieg gelungen. Und diese Saison haben sie, obwohl von vielen als Absteiger Nummer 1 gehandelt, auch schon einmal gewonnen.
Der Beginn ging an uns. Nach einer Stunde brachte uns Peter mit Mehrdame in Führung. Karl stand auch vielversprechend, dafür mühte sich Hasan aus den Trümmern seiner vergurkten Eröffnung noch etwas Zählbares zu basteln. Beim Rest noch nicht viel los. Das freute mich zumindest bei mir. Ich hatte den Vorjahresbezirksmeister Julius Rosin vorgesetzt bekommen und eine herrlich langweilige Stellung auf dem Brett. Leider zerschlugen sich meine Hoffnungen auf ein frühes remis und etwas Erholung. Eine Stunde später krachte es bei Hubert. Er befand sich nun gegen den göttinger Spitzenspieler in einem verloren Turmendspiel, welches er gewohnt hartnäckig verteidigte. Dafür nutzte Jürgen eine Fesselung zum Figurengewinn und zum 2:0
14:00 Uhr: Karl erhöht auf 3:0, geduldig wartete er auf die Fehler seines Gegners, eroberte erst einen Bauern, drang auf die siebte Reihe ein und setzte Matt. So einfach kann Schach sein. 30 Minuten später drangen gleich mehrere Ergebnissmeldungen an mein Ohr. Hubert musste vor dem letzten Bauern kapitulieren. Hasan hat ebenfalls wacker gekämpft, erlag aber letztendlich auch den Fesseln seines Gegners. Bernwards Kaugummipartie endete unentschieden. 3,5:2,5 für uns. Uwe stand vollkommen ungefährdet und hatte Initiative, bei mir war immer noch nichts los, allerdings war ein Springerendspiel mit unterschiedlichen Bauernmehrheiten heute nicht wirklich nach meinem Geschmack. Ich wollte doch nur remis schieben und nicht rechnen und höllisch aufpassen.
14:45 meine Erlösung, mein Gegner machte vor mir einen Fehler und ich konnte dreimal die Stellung wiederholen. 4:3 Bei genauerem Hinsehen wäre mir vielleicht aufgefallen, dass die Stellung auch gewonnen war. Sei es drum, ich war zufrieden. Uwe bot sogleich remis, was abgelehnt wurde. Richtig so! Was sind schon 400 DWZ weniger und eine schlechtere Stellung, wenn es 3:4 steht. Weniger schön war dann, dass es in der Partie nicht voran ging. Uwe brauchte ja nichts tun um den Mannschaftskampf zu gewinnen und sein Gegner konnte nicht wirklich, dann darf man ruhig auch remis annehmen. Doch irgendwann fasste sich Uwe ein Herz und griff kontrolliert an. Nachdem beide die zweite Zeitkontrolle hinter sich gebracht hatten (etwa 6 Stunden Spielzeit) gewann Uwe und das verdiente 5:3 war amtlich. Als Entschädigung für die Wartezeit war die Autobahn frei und wir waren fix wieder in Hildesheim.
Die auf dem Papier stärksten Mannschaften der Bezirksliga trafen heute (beide in Bestbesetzung) im Klinikum aufeinander. Bei 3 Partien nahm das Ergebnis früh Form an. Bernward spielte wieder eine souveräne Partie und gewann nach viel Geduldsarbeit. Jürgen wurde aus der Eröffnung heraus überspielt und musste trotz hartnäckiger Gegenwehr am Ende die Segel streichen. Lars spielte die nach seinen Worten langweiligste Partie seines Lebens, Symmetrie bis zum Schluss. An Brett 3 mit den schwarzen Steinen trotzdem genau das, was wir brauchen. Karl war heute nicht früh fertig, er spielte gegen so einen Freak, der zum Schach gekommen ist um Schach zu spielen und zwang Karl, eine Partie zu spielen, sprich zu gewinnen. Peter spielte remis, über die Partie weiß ich leider nichts. Hubert übersah bei einem schönen Angriffsmotiv den einen Zug, der den Angriff widerlegt. Dirk spielte Schach, was ich nicht einschätzen konnte. Anfangs sah es für mich ganz gut aus, aber gegen seinen starken Gegner entglitt ihm irgendwann die Partie. Als sich ein 3:4 abzeichnete entschloss ich mich in remisverdächtiger Stellung ein Springeropfer vorzubereiten, was auch aufs Brett kam. Nicht ganz korrekt aber was soll man machen. Mein Gegner tat mir nicht den Gefallen, etwas entscheidendes zu übersehen. Das Diagramm zeigt das Ende des Angriffs. Lf4 Dg7, Lh6 Dg3 (Dh8 scheitert an Tf3) remis. Da mittlerweile alle außer mir fertig sind und es 3:4 steht, nutzt es leider nichts und ich versuche Lh7+ Kh8, Lf4 Lxf4. Am besten wäre jetzt wohl Lc2+ Kg7, Dh7+ Kf6, Dh6+ Ke7, Txf4 aber das sah ich nicht und auch hier brauche ich Hilfe vom Gegner um auf Sieg zu spielen. Ich griff in beidseitiger Zeitnot zu Txf4 Dxf4, Ld3+ Kg7, Dh7+ Kf6, Tf1 Dxf1+, Lxf1 Wir haben noch ein paar Züge gespielt, bevor ich gratulierte. An der Niederlage konnte ich aber nichts mehr ändern. Jetzt heißt es erstmal Klassenerhalt sichern und auf Ausrutscher von Northeim hoffen.
Endlich geht es wieder los. Kaffeedoping, Jubel über Punkte aus verlorenen Stellungen, kollektives Entsetzen über die Züge der Anderen, Stoßgebete in der Zeitnotphase „Nun zieh doch endlich!“, kurz: Schach am Sonntag. Dieses Jahr für uns wieder in der Bezirksliga, soll heißen: ausschlafen und bei kleineren Fehlern noch nicht gleich aufgeben müssen. Einige Dinge haben sich aber verändert. Viele Mannschaften haben sich verstärkt und mit Rochade Göttingen als beinahe-Jugendmannschaft ist eine unbekannte Größe aufgestiegen. Es scheint ausnahmsweise einmal weder eine Übermannschaft zu geben, für die eine Nichtmeisterschaft eine Katastrophe wäre, noch einen klaren Abstiegsfavoriten. Als ob das noch nicht gut genug wäre, dürfen wir durch die Zeitumstellung als weiteres Schmankerl eine Stunde länger schlafen. Beste Voraussetzungen für eine tolle Saison, nach der wir hoffentlich wieder eine Uhr abstauben.
Situation
Heute geht es in vertrauter Umgebung gegen Bovenden gleich gegen einen Aufstiegsaspiranten. Wir treten minimal ersatzgeschwächt an, Lars und Hubert setzen aus, dafür spielen Dietrich und Siegfried. Auch Bovenden tritt nicht mit den ersten Acht an, so dass wir einen beinahe ausgeglichenen DWZ-Schnitt haben. Was bleibt ist unser Heimvorteil und stürmisches Wetter.
Los gehts.
An Brett 1 muss Dirk mit schwarz gegen Mario Seifart antreten; keine leichte Aufgabe. Es entwickelt sich eine positionell geprägte Partie, in der beide Spieler lange Zeit nicht von der Theorie abweichen. An Brett 2 darf ich endlich einmal gegen Bezirksurgestein Dr. Grabitz antreten. Aus irgendeinem Grund haben wir bisher noch nie gegeneinander gespielt. Ich komme überraschend gut aus der Eröffnung und habe eine stabile Stellung gegen einen noch unrochierten König. Dietrich wartet an Brett 3 auf Stefan Miosga, der noch durch Abwesenheit glänzt. Karl steht am 4. Brett mit weiß gegen Oliver Preuß bereits nach 7 Zügen gut. Grund genug für ihn Remis anzubieten – die anderen werden es schon richten. 0,5 – 0,5. Jürgen zeigt Thomas Hoffman an Brett 5 wie Ungenauigkeiten im Sizilianer betraft werden. Nach ein paar Minuten steht er schon etwas besser. Auch Peter eröffnet besser als sein Gegner Thomas Gransalke an Brett 6. Er kann bereits einen Mehrbauer verbuchen, weil man manchmal eben doch auf b7 schlagen darf. Brett 7: Siegfried baut sich stabil und ambitionslos auf, was seinen Gegner Mike Kanbach zu einem zweifelhaften Angriff am Königsflügel verleitet. Am 8. Brett leistet sich Thomas Seelemann in der Eröffnung einen Tempoverlust. Gegen unsere Trumpfkarte Bernward ein hochgradig gefährliches Unterfangen. Nach einer halben Stunde geht es auch an Brett 3 los. Schon jetzt können wir kaum mehr wollen: An 3 Brettern ein klarer Vorteil, 3 Bretter ausgeglichen, ein remis und 30 Minuten Zeitvorsprung für Dietrich. Entsprechend energisch spielt Stefan einen Königsangriff.
Jedesmal, wenn ich rumschaue, gefällt mir die Situation besser. Dirk hat einen Bauern gewonnen, Jürgen hat seine gute Stellung ebenfalls in einen Mehrbauern umgemünzt, Peters Mehrbauer ist mittlerweile eine Qualität, Siegfried weiß nicht so recht, was beim Angriff gegen seinen König passieren wird und hat remis geboten. Auch Bernward hat bereits einen Mehrbauern.
Nach 90 Minuten ist auf meinem Brett nicht mehr viel los. Dr. Grabitz konnte rochieren, es gibt eine offene Linie, auf der beide einen Turm stehen haben. Ich würde gern remis anbieten aber noch hat niemand gewonnen. Ich hoppele einfach mal mit meinen Springern zum feindlichen Monarchen. Dies verbessert zwar nicht wirklich meine Stellung, droht aber genug, um meinen Gegner eine Weile zu beschäftigen. Schließlich will ich mich in Ruhe weiter umschauen und endlich jemandem zum Sieg gratulieren. Aber Pustekuchen, Dirk muss den Mehrbauer mit der Verteidigung seines Königs bezahlen. Mike Kanbach rechnet immer noch an seinem Turmopfer gegen Siegfrieds König – er kann jederzeit das remis annehmen. Peters Gegner hat einen sehr schönen Zug gefunden, der Bauer und Qualle gewinnt. Peter spielt also plötzlich mit Minusbauer und bietet einfach mal remis. Zum Glück wird es angenommen. 1:1 Jürgen hat auch keinen Mehrbauern mehr, allerdings hat er ihn nicht verloren, sondern dafür eine Qualle erobert. Lediglich Bernward gibt seinen Mehrbauern nicht wieder her. Konsequent verbessert er durch vorteilhaften Abtausch seine Stellung. Bei Dietrich ist eine extrem scharfe Stellung mit beidseitigem Angriff entstanden. Also noch nichts mit remis bei mir. Ich lasse einfach mal die Uhr runter laufen, viel mehr als Figuren hin und her ziehen fällt mir nämlich gerade nicht ein.
Ach wie schön, Dietrich hat eine Mehrfigur und Angriff, hmm, wenn er jetzt da im Zentrum seinen Springer opfert ist doch gleich Matt oder so. Dann kann ich gleich remis bieten. Beide Spieler investieren jetzt nochmal Zeit, dann schaue ich eben an den anderen Brettern. Mike Kanbach findet kein Matt und nimmt mit einigen Minuten Bedenkzeit für 30 ausstehende Züge Siegfrieds Remisangebot an. 1,5:1,5 Bernward hat jetzt bis auf seinen Läufer gegen einen Springer alle Figuren getauscht. Auf beiden Flügeln stehen noch Bauern, was dem Läufer zu Gute kommt. Der Freibauer läuft und läuft und jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa, Aufgabe, endlich die 2,5:1,5 Führung. Dirk konnte nicht verhindern, dass Mario mit seiner Dame Dauerschach geben kann. 3:2 Jürgen hat immer noch die Mehrqualle mit guter Stellung, Dietrich hat jetzt 4 Bauern für eine Qualle, keine Ahnung, was da passiert ist aber letztendlich auch egal wie man gewinnt. Ich biete mit ruhigem Gewissen remis an. Dr. Grabitz will es gegen den Rat seines Mannschaftsführers annehmen, weil er nicht sieht, wie er durch hin und her ziehen 2 Punkte holen soll. Plötzlich bietet Dietrich remis. Er dachte wohl, der Mannschaftskampf ist schon gewonnen und hatte keine Lust noch weiter zu spielen. 3,5:2,5 Dr. Grabitz zieht die Hand zurück. … Grummel … Zähne … Tischplatte… Jürgen gewinnt mit einem Läuferspieß eine Figur. Aufgabe 4,5:2,5 Jetzt bekomme ich das Remisangebot, 5:3 Endstand nach 3,5 Stunden.
Puh, 5:3, keine Partie verloren, ein gelungener Start in die Saison 2013/14 aber eine unnötig schwere Geburt. Bovenden hatte heute im Gegensatz zu uns keinen guten Tag. Positiv zu vermerken ist, dass außer einer kurzen Schrecksekunde bei Peter nie jemand in Gefahr war, die Partie zu verlieren. Aber es bleibt auch der kleine Beigeschmack von zu frühen Remisen, die uns letzte Saison schon den Klassenerhalt in der Verbandsliga gekostet haben. Es sind nicht nur verschenkte Brettpunkte, es macht den Mitspielern auch unnötig das Leben schwer.
Letzter Spieltag. Und für beide Teams soll das auch der letzte Spieltag in der Verbandsliga Ost sein, denn beide stehen schon als Absteiger fest. Heute geht es also darum: Wer ist der bessere Absteiger. Um 10:15 ging es also in freundschaftlicher Atmosphäre in schönen hellen Räumen an die Bretter der wohl ehrenvollsten Begegnung unserer Liga.
Für uns gab es schon vor der Begegnung eine Hiobsbotschaft. Hubert hatte sich am Morgen krank gemeldet. Kurzfristig sprang Siegfried ein. Doch nun zum Geschehen an den Brettern: Karl das italienische "Guiocco piano". Das Wort "piano" aus dem Italienischen bedeutet auf Deutsch soviel wie sanft. Kein Wunder also das diese Partie rasch im Remishaften landete. Siegfried war der nächste Remisspieler. "Was kann ich dafür, wenn mein Gegner alle Figuren abtauscht." Er spielte gegen Frau Danehr und gönnte ihr so auch mal einen Stich. Bernward und Peter spielten auch irgendwie remis. Der eine im Vierspringerspiel, der andere im Italienisch mit c3. Aus der Eröffnung kamen Jürgen, Werner, Marco und Dietrich ganz passabel. Dietrich spielte sehr passiv. Das mächtige Bauernzentrum mit e4-d4-c4 schnürte ihn "peu á peu" ein. Da gabs nicht viel zu deuteln. Marco spielte seinen typischen Stil. Dem Gegner auch garkein Feld gönnen. Doch irgendwie gelang dem Gegner dann doch der Einbruch in seine Stellung. 0:2. Werner hatte in der Eröffnung etwas herausgeholt. Zunächst erhielt er die Initiative, dann einen Bauern. Doch sein Gegner, Hans Marzik, glich in der Zeitnotphase gekonnt zum Remis aus. Schließlich kämpfte nur noch Jürgen. Er hatte von uns allen die vielleicht klarsten Siegchancen. Aber auch er konnte seinen Vorteil nicht verwerten. Sein Remis machte die 3:5 Niederlage perfekt. Tja, das war dann unser Auftritt in der Verbandsliga. Hier und da konnten wir zeigen, dass wir mithalten konnten, doch für den Klassenerhalt fehlt es noch etwas an Stabilität. Wir kommen wieder - im übernächsten Jahr.
Ich (Marco) habe nicht viel von den anderen Partien mitbekommen. Mein Gegner wollte mich im Hauruckstil überspielen, ist auf Gegenwehr gestoßen und gab nach zwei Stunden auf. Eine Stunde später war der Mannschaftskampf verloren. Alles sehr unspektakulär.
Wie ich (Werner) hörte, hat Marco auch noch Hoffnungen, dass die Mannschaft evtl. nicht absteigen würde, da aus der Landesliga nur eine Mannschaft absteigen wird. Na ja, mal sehen. Auf jeden Fall möchten wir in 2 Wochen gegen Gifhorn eine gute Leistung abrufen.
Am 24.2. herrschten winterliche Straßenverhältnisse, doch die Hildesheimer waren motiviert und ließen sich von den Wetterwidrigkeiten nicht beirren, doch das wäre beinahe schiefgegangen. An der B-6 Ausfahrt Goslar wurde Jürgen von einem anderen Wagen riskant überholt und um Haaresbreite von der Fahrbahn gedrängt. Zum Glück war durch die Ausfahrt die Fahrbahn breit genug. Jürgen und Peter gerieten ins Schleudern und kamen mit dem Schrecken davon, doch Jürgen war so schockiert, dass er nicht mehr spielen konnte. Der Gegner willigte netterweise ins Remis ein. Dann gings los. Marco gerät mit dem Springer auf c6 in eine Fessel, die der Gegner mit Se5 auch noch weiter bearbeiten kann. Marco kommt nicht mehr zur Rochade und muss nach seinem Eröffnungsabenteuer nach nur 14 Zügen die Segel streichen. Er nutzt die Freizeit um vor dem Spiellokal einen Schneemann zu bauen (Foto). Drinnen bekommt Werner zu diesem Zeitpunkt ein Remisangebot. Die Mannschaft liegt hinten, daher kämpft er sein Damengambit weiter. Hubert hat auch ein Damengambit und kämpft auch wacker. Karl hat Caro-Kann und bietet im 8. Zug Remis. Wahrscheinlich ist er von dem benachbarten Museum (Foto) inspiriert. Peter bekommt das Londoner System vorgesetzt. Er spielt etwas ungenau und kommt schwer unter Druck. Keiner möchte so richtig auf Peter setzen. Bernward spielt am 7. Brett ebenfalls ein Damengambit. Am letzten Brett spielt Siegfried ohne wirklichen Biß. Er kommt in eine schwierige Stellung, die er im 19. Zug in den Remishafen fährt. Sieht nicht so gut aus, zu diesem Zeitpunkt. 2,5 : 1,5 steht es und Peter am Abgrund. Hubert spielt engagiert. Richtig so, denn Peter steht ja so schlecht. Doch er gerät in eine Abwicklung in der er mit dem Turm gegen das Läuferpaar spielen muss. Das geht nicht lange gut. 3,5:1,5. Auch bei Werner läufte es nicht so. Im Angriff verliert er einen Bauern. Objektiv ist das Endspiel wohl verloren, doch Werner nutzt seine aktive Figurenstellung zur Remisschaukel. 4:2. Nun müssen Peter und Bernward nur noch gewinnen. Und das sieht garnicht mehr so schlecht aus. Peter hat sich irgendwie berappelt. Er hat eine "französische Stellung". Eine Bauernkette f7-e6-d5-c4 teilt das Brett. Peter steht stark am Damenflügel, sein gegner bricht am Königsflügel ein. Peters König muss flüchten - kriegt aber Material - bekommt dann einen ganzen Turm, doch dafür bekommt der Gegner Dauerschach. Da ist es passiert. 4,5:3,5. Bernward spielte noch, doch der Rest der Mannschaft wollte nicht warten - das Wetter. Mit dieser Leistung sichert Bad Harzburg den Klassenerhalt. Wir werden wohl wieder absteigen. Doch: positiv denken - nächste Saison können wir Sonntags wieder eine Stunde länger schlafen.
10.02.2013: Ein schöner Wintertag, helle Räume, gut gelaunte Mannschaftskameraden und eine dampfende Tasse Kaffee. Was braucht das Schachspielerherz mehr - nichts. Ach ja, Erfolg natürlich. Aber der war heute eigentlich nicht zu erwarten. Zu groß der DWZ Vorsprung der Mannschaft von Königsspringer Braunschweig, als dass man da auf etwas hoffen konnte zumal sich morgens um 6:30 (!!) der von Rückenschmerz geplagte Karl beim schlaftrunkenen Mannschaftsführer abmeldete. Also lagen wir zunächst 0:1 hinten. Werner spielte am ersten Brett und aus taktischen Gründen ließen wir Brett 2 offen. Nach ca. 1 1/2 Stunden: Ausgleich. Siegfried hatte in seiner Partie eine Grundsatzdiskussion entfacht. Läuferpaar oder Springerpaar, was ist eigentlich besser. Nachdem sein Gegner die Läufer sehr passiv postierte bekam Siegfried Angriff, den er tosend zu Ende führte. Die anderen Bretter standen durchwachsen. Jürgen konnte in der Eröffnung einen Mehrbauern erreichen, Marco stand nicht gut und nicht schlecht, Peter hatte eine französische Blockadestellung. Hubert stand immer etwas schlechter und Bernward irgendwie auch. Werner (ich) hatte es doppelt schwer. Nicht nur, dass mein Gegner 200 DWZ Punkte mehr auf dem Puckel hat, er trat auch noch in einem Karnevalskostüm an. Er saß als Kanibale oder so etwas gegenüber, mit Afrokrause und Leoparden-Lendenschurz. Werner blieb aber cool und ließ sich nicht verspeisen, sondern verspeiste den Gegner. Führung!. Wenig später hatte Bernward verloren. Unspektakulär verlor er im Turmendspiel mit einem - später zwei - Minusbauern. Marco spielte mal wieder eine Ben-oni / Wolga-Stellung, nur diesmal mit weiß. Nachdem sein Remisangebot abgelehnt wurde wurde er sauer, gab alles, und konnte im fein gespielten Endspiel überzeugen. Peter hatte in der Zwischenzeit irgendwie verloren und Jürgen verpasste leider den Sieg, da sich sein Gegner mit zwei Minusbauern ins Dauerschach retten konnte. Gleichstand! Nur Hubert spielte noch. Ein Springerendspiel mit einem Bauern weniger. Garnicht einfach. Aber wir kennen doch Huberts Endspielstärke. Mit einem Springeropfer konnte er die Bauern abräumen und remis erzwingen.
Bravo Hildesheim 2. Mehr solche Leistungen, dann wird´s auch was mit dem Klassenerhalt.
Eigentlich kann ich mir kein Urteil erlauben, denn ich war garnicht dabei. Zum Zeitpunkt des Wettkampfes weilte der Reporter noch in Wijk aan Zee und ließ sich von den Großmeistern inspirieren.
Von den anderen habe ich daher gehört, dass das Ambiente im Schloss Schöningen klasse gewesen sein soll. Eigentlich sollten die unteren Bretter für die Punkte sorgen und oben sollte nichts anbrennen. Aber an dem Tag lief weder oben noch unten irgendwas. Kein Wunder, dass nach der 6:2 Niederlage niemand etwas ins Netz schreiben wollte.
Die vierte Runde der VB-Ost zwischen Hilde 2 und Gliesmarode 2 versprach genug Spannung um die Teilnehmer etwas warten zu lassen. Durch den Wintereinbruch ging’s eine halbe Stunde später los. Allerdings ohne den Autor, denn der hat - zu seiner großen Schande- verschlafen und quält sich doch noch durch das Schneegestöber in Richtung Medicinum.
Dort angekommen und einigermaßen getrocknet stellte ich erfreut fest, dass ich kaum später als die Braunschweiger dran bin. Meine Laune hebt sich weiter, nachdem mein Gegner seinen Englischen Aufbau etwas misshandelt. Statt der befürchteten Zeitnot stehe ich nach ein paar Minuten bzw. 10 Zügen recht bequem. Ein prima Zeitpunkt um ein Schwarzremis zu sichern und ein altes Sprichwort zu befolgen: Wer später kommt muss halt zum Ausgleich früher gehen. Der Teil mit dem Remis klappt prima. Nur statt auf dem Heimweg war ich jetzt Reporter für diese Runde. Nun gut, auf geht’s.
Peter muss zeigen, wie man gegen Italienisch spielt. Das tut er auch. Ob er auch zeigt, wie man gegen Italienisch gut spielt weiß ich nicht. Nach professionell gründlichen 6,75 Sekunden Analyse ist mir die Stellung zu suspekt und ich schaue lieber bei Werner zu.
Werner fördert heute das Breitenschach durch eine Partie zum kibitzen. Seine interessante Idee: durch einen vergifteten Bauern ein nicht korrektes Damenopfer provozieren. Das Problem dabei: sein Gegner beweist die Korrektheit des Opfers! Anschließend steht Werner auf dem Acker und kämpft noch lange gegen Windmühlen. Im Geiste notiere ich mir schonmal 0,5-1,5.
Eine Stunde später passieren gleich mehrere Dinge: Hubert, der mit schwarz bis hierhin stark gespielt und einen leichten Vorteil erarbeitet hat, übersieht leider eine taktische Möglichkeit seines Gegners, die die Partie sofort beendet. 0,5-2,5
Bernward bekommt unerwartet einen Bauern geschenkt. Völlig perplex stellt er im Gegenzug ebenfalls einen ein. Jetzt ist er sich mit seinem Gegner einig, dass hier niemand den Sieg verdient hat. Außerdem ist Advent, nehmen und geben und selig und so. 1-3, langsam wird es eng für uns. Andererseits sieht es an den restlichen Brettern ganz gut aus. Lars steht aktiv und ungefährdet. Karl hat seinen Zeitverbrauch in der Eröffnung dem seines Gegners angepasst (oder umgekehrt, so genau konnte ich das nicht feststellen). Auf jeden Fall haben beide etwas knappe Zeit, noch 15 Züge bis zur Kontrolle und Karl geht aktiv gegen einen Pircaufbau vor. Sieht vielversprechend aus. Jürgen wurde an Brett 6 mit Nimzo-Indisch geprüft. Damit hat er bislang keinerlei Probleme gehabt. Die Stellung wird immer besser. Peter greift mittlerweile selbst am Damenflügel an, ohne dabei den Königsflügel aus den Augen zu verlieren. Sieht eigentlich auch gut aus. Also weiterhin spannend mit allen möglichen Ergebnissen.
Im Laufe der nächsten Tasse Kaffee
Stopp! Perfekte Stelle für eine Abschweifung: Als ich mir mit meiner leeren Tasse neuen Kaffee geholt habe, musste ich nur ca. die Hälfte bezahlen. Das wusste ich noch garnicht. Außerdem sollte man das in Zukunft auch unseren Gästen verraten. ;) Die haben sich nämlich neuen Kaffee geholt, statt aufzufüllen. Ende der Abschweifung
Bildet sich bei Lars ein Isolani. Es werden zu viele Figuren getauscht um weiter (erfolgreich) anzugreifen, zuwenig um den Isolani zu bedrohen. In völlig festgefahrener Stellung akzeptiert er remis. An den oberen Brettern ist so eine Bank Gold wert. 1,5-3,5
Karl schnürt den (Nikolaus ;-))Sack immer weiter zu, das kann eigentlich nicht mehr lange dauern. Jürgen lässt eine vielversprechende Abwicklung aus und geht in ein Springerendspiel über. Wohl immer noch mit Vorteil aber objektiv bestimmt remis. Peter knetet seinen Gegner Zug um Zug weicher, es riecht nach dem nächsten 4-4.
Nach erfolgreich überstandener Zeitkontrolle nimmt Karl die Kapitulation seines Gegners entgegen. Die Zuschauer sahen sicher nicht die genaueste Partie aber einen erfolgreichen, schön vorgetragenen Angriff gegen Pirc. Bislang eine starke Saison des Nordstädters.
Werner hat inzwischen aufgegeben. Jürgen will nicht glauben, dass der Sieg futsch ist. Beim Versuch eben jenen doch zu erzwingen vergaloppiert er sich mit einem Springeropfer direkt zur Aufgabe. Sehr Schade. 2,5-4,5
Peter dringt mit Turm und Dame beim Gegner ein, schwenkt erfolgreich zum Königsflügel und gewinnt dort die Partie. Schönes Ding. Leider nur noch Ergebniskosmetik.
Endstand 3,5-4,5
Bitter, hier war nicht nur mehr drin sondern auch wirklich verdient mehr drin. Trotzdem macht die Saison bislang Hoffnung. Vom befürchteten Status als Dauerpunktelieferer der Liga sind wir doch weit entfernt. In dieser Form stehen die Chancen auf den Klassenerhalt ganz gut. Nächster Versuch: Schöningen!
Begegnungen von zwei Mannschaften aus dem selben Verein sind immer problematisch und voller Brisanz. Aus diesem Grunde war auch ein neutraler Beobachter (Heinz Koselleck) vom SV Drispenstedt vor Ort. Von den Teams wurde daher im Vorfeld viel diskutiert. Es sollte gekämpft werden, so noch am Freitag die Devise von Helge und Jürgen. Der Einzige, der garkeine Lust auf Kämpfen hatte war Werner, der daher garnicht erst antrat. Die Kampflaune aller anderen ließ aber auch im Verlauf nach. So gingen die Partien an den Brettern zwei bis sieben sämtlich remis aus.
Nach der Pokalniederlage gegen Peine in der letzten Woche ging es nun also gegen dieselben Peiner um Punkte in der Verbandsliga Ost. Viel ausgerechnet hatte man sich gegen einen der Staffelfavoriten nicht, aber Jürgen setzte das erste Ausrufezeichen in dem er nach 11 (!) Zügen einen Punkt vermelden konnte. Er hatte die Dame des Gegners gefangen. Die Partie zum nachspielen findet ihr hier. Um 11 Uhr stand es also 1:0 für Hildesheim. Bei meinem Rundgang zu dieser Zeit war nichts entschieden. Ich hatte eine russische Partie auf dem Brett und sah mich von Lars inspiriert, der Remis anbot. Lars musste noch 30 Züge auf die Einwilligung zum Remis warten. Ich hatte nicht so viel Glück - möchte sagen hatte zu viel Bedenkzeit verballert und habe dadurch in Zeitnot verloren. Verloren hat auch Marco, der ein uninspiriertes Benoni ablieferte. Die Entscheidenden Punkte holten heute die unteren Bretter. Bernward wollte mal ein Zeichen setzen und gewann durch ein feines Zugzwangmanöver im Springer gegen Läufer Endspiel. Peter spielte ebenfalls stark. Er hatte 2 Türme + 4 Bauern gegen Turm, 2 Springer und 2 Bauern. Topalov hätte das bis morgen weitergeknetet, aber Peter sah keinen Gewinnweg mehr und gab remis. Karl spielte (unerwartet ;-))) remis. Der Mann des Tages war Hubert. Im objektiv verlorenen Bauernendspiel konnte er sich doch noch ins Remis retten. Das war schmerzlich, denn dieser halbe Punkt sicherte das Mannschaftsremis und damit die Teilung der Mannschaftspunkte. Die Erste wird sich über diese Schützenhilfe der Zweiten freuen.
Als Aufsteiger in die Verbandsliga Ost musste die zweite Mannschaft des Hildesheimer Schachklubs damit rechnen, dass die Trauben wesentlich höher hängen, als noch vor Jahresfrist.
Der erste Spieltag brachte dann auch mit der zweiten Mannschaft der Schachvereinigung Salzgitter einen der stärkeren Gegner für die beginnende Saison, mehr als ein Unentschieden durften sich die Hildesheimer deshalb kaum erhoffen.
Der Mannschaftskampf, der in den Konferenzräumen des Klinikums Hildesheim unter besten äußeren Bedingungen stattfand, begann mit einem schnellen Remis am 5. Brett. Der Hildesheimer, Karl Dederding, und sein Opponent Langerfeld trennten sich nach weniger als einer Stunde friedlich. In der kommenden Stunde passierte dann wenig, eigentlich ein guter Start. Dann aber kam es ganz dick: Für einen Mattangriff, der nicht durchschlug, opferte Jürgen Cortekar, der Hildesheimer Mannschaftsführer, die Qualität und stand dann bis auf weiteres gedrückt. Nach gut zwei Stunden erwischte es am dritten Brett Hubert Stahl, 1,5:0,5 für Salzgitter. Eine weitere Stunde später endeten kurz nacheinander drei Partien zu Gunsten von Salzgitter: Dietrich Schlotter verlor gegen Nielsen, Lars Meineke gegen Klein und Marco Sommer gegen Spandlowski; Zischenstand 4,5:0,5 und damit die vorzeitige Entscheidung.
Nach der ersten Zeitkontrolle musste dann auch der Mannschaftsführer aufgeben, sein Gegner hatte seine Mehrqualität in ein gewonnenes Bauernendspiel umgewandelt. Bei noch zwei offenen Partien war jetzt wenigstens noch ein bisschen Ergebniskosmetik möglich. Am achten Brett konnte Peter Behrends gegen Hesse eine undurchdringliche Verteidigung aufbauen und sein Turm-und-Springer-Endspiel remis halten. Zum guten Schluss: der Performer der letzten Saison, Werner Freier, konnte sein Turmendspiel trotz langer Zeit ausgeglichenem Materials sogar noch gewinnen.
Mit einem Endergebnis vor 2:6 belegt die Hildesheimer Mannschaft erst einmal einen der hinteren Plätze. Bleibt zu hoffen, dass die kommenden Mannschaften, der Papierform nach schwächer als Salzgitter, mehr Punkte in Hildesheim lassen werden.
Sonntag, 11:00 Uhr. Im Vereinsheim von Tempo Göttingen herrscht reges Treiben. Im Erdgeschoss spielt Tempo 1 in der 2. Bundesliga gegen Bochum. Tempo 2 muss gegen Lehrte ran und Tempo 3 spielt gegen uns. Jürgen schreibt den Spielbericht, der halb verdeckt wird - merkwürdig. Aber nach den Formalitäten wird alles klar. Göttingen hat seine Dritte mit Lothar Karwatt verstärkt. Hildesheim spielt mit den besten Acht der Aufstellungsliste. So, dann gehts los. Nach 30 Minuten das erste Remis - vom wem? - natürlich von Karl. Etwas ärgerlich ist das schon, daß Karl immer so schnell remis gibt, aber er hat auch viele Jahre nicht gespielt. Da fehlt es eben an Routine. Nach 45 Minuten: Lothar Karwatt bietet Werner remis. Werner war geneigt es anzunehmen, da Lothar und Werner vor etlichen Jahren in Eldagsen einmal gegeneinander gespielt hatten. Damals war Werner sang- und klanglos untergegangen. Aber Lothar bot nur deshalb remis, weil Göttingen mit einem Punkt in Führung lag. Peter war am 8. Brett gestrauchelt. Er wollte einen Bauernverlust vermeiden und gab lieber die Dame. Mist. Nun gut, Werner, der Autor dieses Berichts, spielt weiter, vertieft sich in die Partie und weiß daher nicht wie es bei den anderen Brettern weiterging. Jedenfalls hat Bernward verloren, Hubert und Jürgen spielten remis. An Brett 2 bot Göttingen remis, was Lars natürlich in Anbetracht der furchteinflößenden DWZ des Gegners annahm. Objektiv stand Lars wohl schon gewonnen. Aber sei es, wie es ist nun stand es 4:2 gegen Hildesheim. Die Partien von Marco und Werner liefen noch. Marco (weiß) bekam in der Eröffnung 1. e4 e5, 2. Sf3 d5 vorgesetzt. Marco spielte 3. c3 was den Gegner zu einem tiefen Nachdenken veranlasste. Ganz gegen Marco´s Gepflogenheiten hatte heute nicht er, sondern sein Gegner, hochgradige Zeitnot. Marco gewann. 4:3. Werner spielte gegen Lothar 1.d4, weil er seinerzeit mit 1. e4 in einer Französischen Partie unterging. Königsindisch kam aufs Brett. Eine komische Variante mit Sa6. Für seine hervorragenden Theoriekenntnisse ist Lothar Karwatt ja bekannt. Aber er kann beim thematischen Angriff am Königsflügel nicht durchschlagen und verliert entscheidend mehrere Bauern. Um 15:15 war das Mannschaftsremis perfekt. Nun in der letzten Runde gegen Alfeld nicht schwächeln, dann wäre der Aufstieg perfekt.
W. Freier